Johnson: Ukraine würde Russland blutigen Widerstand leisten
Der britische Premierminister Boris Johnson hat der Ukraine bei einem Besuch in Kiew Unterstützung versprochen.
Gleichzeitig warnte Johnson Russland mit Nachdruck vor einem Angriff auf das Nachbarland. Die ukrainische Armee werde «heftigen und blutigen Widerstand» leisten, sagte Johnson bei einer Pressekonferenz mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj. Diese Nachricht müsse der russischen Öffentlichkeit und den «russischen Müttern» klar sein, sagte Johnson. Er hoffe sehr, dass Kremlchef Wladimir Putin sein Militär von der ukrainischen Grenze abziehe und auf Diplomatie setze.
Selenskyj pflichtete dem Premier bei. «Die Ukrainer werden sich bis zum Letzten verteidigen», sagte der Präsident. Die Russen müssten begreifen, dass ein Krieg in einer Tragödie enden würde. Das Land, die Menschen und die Armee hätten sich geändert. «Jetzt wird es keine einfache Besetzung irgendeiner Stadt oder eines Landstrichs mehr geben», betonte der 44-Jährige. «Daher sage ich offen, dass wird kein Krieg zwischen der Ukraine und Russland. Das wird ein grossflächiger Krieg in Europa.»
Johnson sagte, eine russische Invasion würde eine politische, humanitäre und militärische Katastrophe bedeuten. Er drohte, Grossbritannien und seine Alliierten hätten harte Sanktionen gegen Russland vorbereitet. Diese träten in Kraft, sobald «die erste russische Schuhspitze» ukrainisches Territorium betrete und würden einen Automatismus auslösen.
Grossbritannien hat der Ukraine zuletzt Panzerabwehrwaffen geliefert. Ausserdem bildet die britische Armee ukrainische Soldaten aus. Einen Kampfeinsatz britischer Truppen hatte Aussenministerin Liz Truss kürzlich aber äusserst unwahrscheinlich genannt.