Jüdisches Museum Hohenems zeigt arabisch-jüdische Geschichte

Eine Ausstellung im Jüdischen Museum Hohenems beleuchtet die arabisch-jüdische Geschichte.

Das Jüdisches Museum Hohenems in der Villa Heimann-Rosenthal. - Streetview / GoogleMaps

Im Jüdischen Museum in Hohenems (A) ist bis August 2025 eine Ausstellung zur arabisch-jüdischen Beziehungsgeschichte zu sehen. Thema von «Yalla» sind die vielfältigen Begegnungen von arabischen und jüdischen Lebenswelten über die Jahrhunderte.

Warum fällt es trotz der reichen und vielschichtigen Geschichte so schwer, beide Zuschreibungen – arabisch und jüdisch – zusammenzudenken? Diese Frage dient als Ausgangspunkt zu «Yalla. Arabisch-jüdische Berührungen» im Jüdischen Museum in Hohenems.

«Mit dem Kolonialismus und dem arabischen und jüdischen Nationalismus und der israelischen Staatsgründung ist aus der fruchtbaren Beziehung ein blutiger Gegensatz geworden, aber das ist ja nicht naturgegeben», sagte Hanno Loewy, Direktor des Jüdischen Museums in Hohenems, gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Aus seiner Sicht wäre es «politisch segensreich», wenn es zu einer Wiederentdeckung des arabisch-jüdischen Erbes kommen würde. In zahlreichen Gesprächen mit Freunden in Israel sei ihm aufgefallen, dass in der israelischen Perspektive die Erinnerung der arabischstämmigen Juden kaum vorkomme. Und wenn, dann oftmals nur, wie Jüdinnen und Juden aus einigen arabischen Ländern vertrieben wurden.

Die Ausstellung «Yalla»: Ein tieferer Blick

In der Ausstellung wird die Frage nach der arabisch-jüdischen Beziehungsgeschichte auf zwei Arten aufgenommen. Besucherinnen und Besucher können sich in einer «Timeline» über historische Schlüsselelemente in der arabisch-jüdischen Geschichte informieren. Etwa, als sich auf der iberischen Halbinsel zwischen 912 und 1140 unter muslimischer Herrschaft «eine vielfältige arabisch-jüdische Kultur» entwickelte.

Im zweiten Erzählstrang geht es um sieben jüdische Künstlerinnen und Künstlern mit arabischen Wurzeln. Der multimediale Künstler Dor Zlekha Levy etwa zeigt das Werk «Shomer». Darin greift er die architektonischen Strukturen und die Geschichte der Magen Abraham Synagoge in Beirut, Libanon, auf.

Während die digitale Rekonstruktion des Gebäudes in einem Film gezeigt wird, ist die Stimme eines im Libanon geborenen Israeli zu hören. Er spricht über seine Kindheitserinnerungen in Beirut, über die Auswanderung aus dem Libanon und wie er später als israelischer Soldat im ersten Libanonkrieg 1982 in die Stadt zurückkehrte.