Kleines Comeback für Öl-Heizungen

Auch Heizöl wird teurer, doch nicht ganz so sehr wie Erdgas. Und die Versorgung scheint immerhin gesichert. Das bewegt viele Hauseigentümer offenbar zum Umdenken.

Ab 2024 will die Bundesregierung den Einbau reiner Ölheizungen nur noch in Ausnahmefällen erlauben. Dennoch werden sie derzeit wieder stärker nachgefragt. - David Inderlied/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Öl-Heizungen werden derzeit wieder stärker nachgefragt.

«Von Anfang Januar bis Ende Juli wurden zwölf Prozent mehr Ölheizungen im Vergleich zum Vorjahr von den Herstellern ausgeliefert», sagte ein Sprecher des Bundesverbandes der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Donnerstag).

Demnach wurden zwischen Januar und Juli rund 29.000 Anlagen in Deutschland in den Verkehr gebracht. Im gesamten Vorjahr waren es dem BDH zufolge etwa 45.500 Ölheizungen. Der Gesamtmarkt für Wärmeerzeuger liege bei 930.000 ausgelieferten Einheiten pro Jahr.

Zwar ist auch Heizöl in den vergangenen Monaten deutlich teurer geworden, die Preisanstiege sind aber nicht so hoch wie beim Gas. Laut Berechnungen des Vergleichsportals Verivox hat sich Gas innerhalb eines Jahres um rund 235 Prozent verteuert, Heizöl ist um 114 Prozent teurer geworden, hiess es in dem RND-Bericht.

Ab 2024 will die Bundesregierung den Einbau reiner Ölheizungen nur noch in Ausnahmefällen erlauben. Hybrid-Anlagen, die etwa durch die Kombinationen eines fossilen Brenners mit Sonnenenergie oder Wärmepumpen 65 Prozent des Wärmebedarfs mit erneuerbaren Technologien abdecken, bleiben aber erlaubt. Der BDH geht laut dem RND-Bericht davon aus, dass auch im Jahr 2045 noch 1,36 Millionen «Öl- und Bioölheizungen» in Deutschland installiert sein werden.