London: Flugplatz-Angriff zeigt Schwäche russischer Abwehr

Eine Drohnenattacke auf einen russischen Militärflugplatz Hunderte Kilometer hinter der ukrainischen Grenze hatte für Aufsehen gesorgt. Geheimdiensten zufolge offenbart der Vorfall einen Mangel an Systemen.

Ukrainische Soldaten verfolgen auf Monitoren die Übertragung von Drohnen in einer unterirdischen Kommandozentrale. - Libkos/AP/dpa/Symbolbild

Das Wichtigste in Kürze

  • Der mutmassliche ukrainische Drohnenangriff auf einen russischen Militärflugplatz zeigt nach britischer Einschätzung die Verwundbarkeit der russischen Luftverteidigung.

Es werde immer deutlicher, dass Russland Schwierigkeiten habe, Angriffe tief im Landesinneren abzuwehren, teilte das Verteidigungsministerium in London am Donnerstag mit.

Das liege vermutlich daran, dass moderne Flugabwehrsysteme wie SA-22 Panzir derzeit rar seien. «Neben der Verteidigung strategischer Standorte wie Engels werden diese Systeme derzeit in grosser Zahl benötigt, um die Hauptquartiere nahe der Frontlinie in der Ukraine zu schützen», hiess es unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse.

Bei der Drohnenattacke auf den Militärflugplatz Engels in Südrussland Hunderte Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt waren am 26. Dezember nach russischen Angaben drei Soldaten getötet worden.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor.