Medwedew beschimpft Kiew nach Festnahme von Putin-Verbündetem
Am Dienstag verhafteten die Ukrainer den Putin-Verbündeten Viktor Medwedtschuk. Diese kritisiert Russland stark und spricht gar von Folter.
Das Wichtigste in Kürze
- Russland reagiert erbost auf die Verhaftung von Viktor Medwedtschuk in der Ukraine.
- Der prorussische Politiker wurde am Dienstag vom Geheimdienst SBU festgenommen.
- Nun wirft der frühere russische Präsident Dmitri Medwedew der Ukraine Folter vor.
Der frühere russische Präsident Dmitri Medwedew hat erbost auf die Festnahme des prorussischen Politikers Viktor Medwedtschuk im Ukraine-Krieg reagiert. Er erhob schwere Vorwürfe gegen Kiew.
«Vereinzelte Missgeburten, die sich selbst als »ukrainische Regierung« bezeichnen, erklären, dass sie ein Geständnis aus Viktor Medwedtschuk herausprügeln. Sie wollen ihn ‹schnell und gerecht› verurteilen und dann gegen Gefangene austauschen wollen», schrieb Medwedew am Mittwoch auf seinem Telegram-Kanal.
Russland wirft Ukraine Folter vor – ohne Beweise
Auch die Sprecherin des russischen Aussenministeriums, Maria Sacharowa, warf Kiew Foltermethoden vor – ohne dafür jedoch Beweise zu liefern.
Der Grossunternehmer und Politiker Medwedtschuk (67) war viele Jahre einer der einflussreichsten Politiker in der Ukraine gewesen. Er gilt zugleich als engster Verbündeter von Russlands Präsident Wladimir Putin im Land. Putin ist auch Taufpate von Medwedtschuks Tochter.
Sein Draht zu Putin erlaubte ihm manchmal, als Vermittler im Konflikt zwischen Russland und der Ukraine aufzutreten. Seine politischen Projekte und die von ihm beherrschten Fernsehsender vertraten aber prorussische Positionen. Selenskyj liess die Sender schliessen.
Im Mai 2021 wurde Medwedtschuk unter dem Vorwurf des Hochverrats unter Hausarrest gestellt. Daraus setzte er sich wenige Tage vor dem russischen Angriff auf die Ukraine ab. Am Dienstag wurde Medwedtschuk vom ukrainischen Geheimdienst SBU festgenommen. Fotos zeigten den 67-Jährigen in Handschellen und in ukrainischer Uniform.