Mittelmeer: In zwei Tagen 1500 Bootsflüchtlinge gerettet

Europäische Grenzschützer und Aktivisten haben bei gemeinsamen Einsätzen am Donnerstag und Freitag knapp 1500 Flüchtlinge auf dem zentralen Mittelmeer gerettet. Allein am Freitag wurden bei sieben Einsätzen 1050 Flüchtlinge gerettet.

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Donnerstag und Freitag wurden insgesamt 1500 Flüchtlinge auf dem Mittelmeer gerettet.
  • An den Einsätzen waren die italienische Marine, Schiffe von NGO's sowie die Küstenschutzbehörde Frontex beteiligt.

Am Donnerstag griff die italienische Marine nach Angaben der Küstenwache des Landes 69 Flüchtlinge auf dem Mittelmeer auf. Ein Schiff der portugiesischen Marine rettete demnach 296 Menschen.

Nach Angaben der italienischen Küstenwache vom Freitag waren an den Einsätzen die italienische Marine, Schiffe von Nichtregierungsorganisationen sowie der EU-Grenz- und Küstenschutzbehörde Frontex beteiligt. Die italienische Küstenwache koordinierte den Einsatz.

Bislang waren in diesem Jahr nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) 10'800 Flüchtlinge in Italien registriert worden. Dies waren 80 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahrs. Als Hauptgrund dafür gilt die zwischen Rom und Tripolis vereinbarte Kooperation im Kampf gegen illegale Einwanderung nach Italien.

Die deutschen Organisationen Sea-Watch und Sea-Eye bargen dabei nach eigenen Angaben 450 Migranten von drei überladenen Booten. Bei der Bergung der Menschen von einem der drei Boote sei ein Schiff der libyschen Küstenwache aufgetaucht, weshalb mehrere Insassen des Flüchtlingsboots ins Meer gesprungen seien.

Einige der Flüchtlinge sprangen ins Wasser, als sie ein Schiff der lybischen Küstenwache sahen. Sie hätten Angst vor einer erzwungenen Rückkehr nach Libyen gehabt, erklärten die Aktivistengruppen. - Keystone

Angst vor Rückkehr
Sie hätten Angst vor einer erzwungenen Rückkehr nach Libyen gehabt, erklärten die Aktivistengruppen. Allerdings sei die libysche Patrouille auf Abstand geblieben, alle Flüchtlinge seien gerettet worden.