Nach 14 Wochen endet in Spanien der Corona-Notstand
Vor 14 Wochen wurde in Spanien der Corona-Notstand eingeführt. Von Samstag auf Sonntag wird dieser nun aufgehoben.
Das Wichtigste in Kürze
- In der Nacht von Samstag auf Sonntag endet in Spanien der Corona-Notstand.
- Auch Touristen aus den Schengenstaaten dürfen ab Sonntag wieder einreisen.
- Trotzdem wird es in der sogenannten neuen Normalität noch viele Einschränkungen geben.
Im besonders schwer von der Corona-Krise getroffenen Spanien endet in der Nacht von Samstag auf Sonntag der seit dem 14. März bestehende Notstand zur Eindämmung der Pandemie. Dann dürfen die 47 Millionen Spanier erstmals seit 14 Wochen wieder ohne Beschränkungen von Provinz zu Provinz reisen.
Spanien ist eines der am schwersten von der Pandemie betroffenen Länder Europas: Mehr als 28'000 Toten im Zusammenhang mit Covid-19 und mehr als 245'000 Infizierten ist. Inzwischen sind die Corona-Zahlen stark gesunken.
Auch Einreise von Touristen wieder erlaubt
Ab Sonntag dürfen auch wieder Urlauber aus Schengenstaaten unbegrenzt einreisen, ab dem 1. Juli auch Reisende aus anderen Ländern. Die Tourismusbranche ist für Spanien enorm wichtig, sie trägt mehr als zwölf Prozent zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei.
Aber auch nach dem Ende des Notstandes wird es in der sogenannten neuen Normalität noch viele Einschränkungen geben. Damit soll eine Wiederaufflammen der Pandemie verhindert werden. Ähnlich wie in Deutschland gibt es Unterschiede von Region zu Region: Die einzelnen Landesteile können über die Massnahmen selbst entscheiden.
Präsenzunterricht an Schulen wird erst nach Sommerferien wieder aufgenommen
So bleiben die meisten Schulen landesweit noch geschlossen. Erst nach den in Spanien besonders langen Sommerferien von Ende Juni bis Anfang September werden sie wieder den Präsenzunterricht aufnehmen. Auch den Profi-Fussball werden Millionen Fans weiter nur am heimischen Bildschirm verfolgen können. Die Spiele der ersten und zweiten Liga finden ohne Zuschauer statt.
Diskotheken dürfen zwar vereinzelt wieder öffnen, allerdings muss dabei die Tanzfläche blockiert sein. Bei Cafés und Restaurants sollen die Beschränkungen auf eine geringere Zahl der Plätze nach und nach gelockert werden. Ähnlich sieht es bei Kinos, Konzertsälen und Museen aus.
Landesweit gilt auch weiterhin eine Maskenpflicht in allen öffentlichen Verkehrsmitteln und in Flugzeugen. Auch in Geschäften und anderen, der Allgemeinheit zugänglichen geschlossenen Räumen zählt diese. Im Freien müssen Mund und Nase bedeckt werden, wenn ein Mindestabstand von zwei Metern nicht möglich ist. Wer dagegen verstösst, riskiert ein Bussgeld von 100 Euro.