Nato will neue Kommandozentren aufbauen

Wer seinen Gegner abschrecken will, darf keine Zweifel an seinen Fähigkeiten aufkommen lassen. Die Nato will deswegen weiter aufrüsten.

Im Zuge der Aufrüstung gegen Russland will die Nato zwei neue Kommandozentren aufbauen. An diesem Mittwoch wollen die Verteidigungsminister der Bündnisstaaten in Brüssel die Planungen weiter vorantreiben.

Das Bündnis ist zuletzt zu der Erkenntnis gekommen, dass die derzeitigen Strukturen veraltet sind und nicht mehr der aktuellen Sicherheitslage entsprechen. In einem als geheim eingestuften Nato-Bericht äussern Militärs zum Beispiel Zweifel daran, ob die Allianz derzeit angemessen und schnell genug auf einen russischen Überraschungsangriff reagieren könnte. Vor allem östliche Bündnispartner halten ein solches Szenario nach den Ereignissen in der Ukraine nicht für völlig ausgeschlossen.

Eine Frau im Tarnanzug hält die Nato-Flagge in der Hand. (Symbolbild) - DPA

Schnellere Truppen- und Materialtransporte innerhalb Europas

Das Wichtigste in Kürze

  • Um Gegner weiter abzusrecken, will die Nato aufrüsten.
  • Dafür sollen zwei neue Kommandozentren her.

Nach Angaben von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg geht es unter anderem darum, schnellere Truppen- und Materialtransporte innerhalb Europas zu ermöglichen. Deswegen soll eines der neuen Hauptquartiere als Koordinations- und Planungsstelle fungieren. Das andere wird aufgebaut, um die Transportwege zwischen Nordamerika und Europa über den Atlantik besser zu sichern. Dabei geht es auch um den Schutz sensibler Infrastruktur.

Nicht unumstritten

Die Deutsche Linke forderte die Bundesregierung bereits in der vergangenen Woche auf, das Vorhaben nicht umzusetzen. Statt Entspannungspolitik mit Russland zu betreiben, setze sich Deutschland an die Spitze der Säbelrassler und Scharfmacher, kritisierte der Bundestagsabgeordnete Alexander Neu. Das geplante neue Hauptquartier sei «das absolut falsche Signal an die russische Seite».