Queen Elizabeth II: Warum weinen wir als Schweizer um ihren Tod?
Die Welt trauert um Queen Elizabeth (†96). Auch die Schweiz. Was steckt dahinter? Ein Kommunikationsexperte erklärt.
Das Wichtigste in Kürze
- Am vergangenen Donnerstag ist Queen Elizabeth im Alter von 96 Jahren verstorben.
- Ein Grossteil der Nau.ch-Leser trauert um ihren Tod.
- Ein Experte erklärt, was dahintersteckt.
Queen Elizabeth II ist tot. Die ganze Welt ist berührt – auch die Schweiz: Wie Nau.ch-Umfragen zeigen, befinden sich 60 bis 70 Prozent der Leser in Trauer.
Knapp die Hälfte weinte gar um die verstorbene Monarchin. Und 15 Prozent reisen gemäss eigener Aussage nach Grossbritannien, um Abschied von der Queen zu nehmen.
Doch die Schweiz hat mit Grossbritannien vergleichsweise wenig am Hut. Auch die Staatsform ähnelt sich nicht, befinden wir uns doch in einer Demokratie und in keiner (parlamentarischen) Monarchie. Warum berührt der Tod von Queen Elizabeth II die Schweizer also so stark?
«Relevanz und Betroffenheit sieht man auch in anderen demokratischen Ländern», erklärt Andreas Fahr, Kommunikationswissenschaftler an der Universität Freiburg. Eine Trauer setze keine politische Nähe voraus. Denn eine Person könne für einen Menschen doch in ganz unterschiedlichen Bereichen eine Bedeutung haben.
Trauer um Queen Elizabeth II wird wohl nur kurz anhalten
«Die Schweizer haben am Leben der Queen immer wieder teilgenommen. So war es etwa auch mit Diana und ihrem Tod.»
Generell bestehe bei Menschen ein grosses Interesse, an Familiengeschichten teilzuhaben. Das zeige sich ebenso im Unterhaltungsbereich: «Die Serie The Crown ist auch in der Schweiz sehr erfolgreich.»
Umfrage
Haben Sie beim Tod der Queen geweint?
Komme hinzu: «Viele, die heute trauern, haben die Queen und das Königshaus lange begleitet.» Immer wieder sei über das Königshaus berichtet worden. «So wurde die Queen zu einem Teil der Schweizer.»
Wenn die Person dann sterbe, sei klar, dass man eine Art Trauer empfinde. Doch der Experte glaubt: «Lange anhalten wird diese jedoch vermutlich nicht.»
Fahr: «Anteil nimmt man nicht nur politisch, sondern auch persönlich. Das ist menschlich.»