Regierung will Wiederaufbau in Genua (IT) selbst in die Hand nehmen

Nicht der Autobahnbetreiber, sondern die italienische Regierung will die eingestürzte Brücke in Genua (IT) wieder aufbauen.

Ein Blick auf die eingestürzte Morandi Autobahnbrücke. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Italiens Regierung will sich selbst um den Wiederaufbau der Brücke in Genua (IT) kümmern.
  • Zuvor haben Regierungspolitiker dem Autobahnbetreiber die Schuld zugeschoben.

Die italienische Regierung will den Neubau einer Ersatzbrücke in Genua (IT) nicht dem in die Kritik geratenen Autobahnbetreiber überlassen. Das Unternehmen Autostrade per l'Italia solle das Geld geben, «aber wir bauen die Brücke wieder auf», sagte Verkehrsminister Danilo Toninelli am Dienstag dem Radiosender Anch'io.

Alles andere wäre den Familien der Opfer und den Bürgern der Stadt gegenüber respektlos, sagte der Politiker der Fünf-Sterne-Bewegung. Die Regierung gibt dem von der Benetton-Familie kontrollierten Autobahnbetreiber die Schuld am Einsturz der Brücke vor zwei Wochen, bei dem 43 Menschen ums Leben kamen.

Toninelli hatte am Montag vor einem Ausschuss im Parlament gesagt, der Einsturz des Polcevera-Viadukts sei «absurd» und vermeidbar gewesen. Die Fünf-Sterne-Bewegung will private Strassen als Konsequenz aus der Katastrophe wieder verstaatlichen. In dieser Frage herrscht allerdings Uneinigkeit mit dem Koalitionspartner Lega.