Russland antwortet mit Militärmanöver in der Ostsee auf Nato-Übung

Die Nato führt in der Ostsee eine Militärübung durch – prompt folgt die russische Antwort: Mehr als 20 Kriegsschiffe stehen im Einsatz.

Russische und iranische Armeekräfte bei einer Übung im Jahr 2021. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Russland antwortet mit einem Militärmanöver in der Ostsee auf eine Nato-Übung.
  • Mehr als 20 Kriegsschiffe und Boote sind daran beteiligt.

Russland hat parallel zu einem Nato-Manöver in der Ostsee mit einer eigenen grösseren Truppenübung seiner Baltischen Flotte begonnen. An der Übung sind mehr als 20 Kriegsschiffe und Boote beteiligt, wie das russische Militär nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Interfax am Dienstag mitteilte.

Dazu gehören neben Korvetten und Fregatten auch Raketenboote, U-Boot-Zerstörer und Landungsboote. Auch U-Boot-Abwehrflugzeuge vom Typ Il-38 und Kampfhubschrauber gehören zum Geschwader.

Nach Angaben des russischen Militärs handelt es sich um planmässige Gefechtsübungen. Trotzdem ist der Zeitpunkt pikant: Bis Mitte des Monats läuft in der Ostsee noch das Nato-Manöver «Baltops 2022» mit 45 Schiffen unter Führung der US-Marine. An der Übung sind 45 Schiffe betieligt.

Russische Truppen an Ostsee aktiver

Die Aktivität der russischen Truppen in der Ostseeregion ist spürbar gestiegen. Anfang Mai hatte die russische Armee bereits in der Ostsee-Exklave Kaliningrad ein grösseres Militärmanöver abgehalten und dabei auch den Abschuss von Iskander-Raketen simuliert. Die Kurzstreckenraketen mit einer Reichweite von offiziell bis 500 Kilometern können sowohl mit konventionellen als auch atomaren Sprengköpfen bestückt werden.

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Im April hatte das russische Verteidigungsministerium eine mehrwöchige Übung zur Überprüfung der Einsatzbereitschaft der Baltischen Flotte, gestartet.

Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine sind auch im Ostseeraum die Spannungen gewachsen. Schweden und Finnland haben einen Antrag auf einen Beitritt zur Nato gestellt. Hochrangige russische Politiker wie Ex-Präsident Dmitri Medwedew drohten mit der Stationierung von Atomwaffen im Ostseeraum.