Russland veröffentlicht Dokumente zur Besetzung Berlins 1945
Bislang geheime historische Dokumente zur Besetzung Berlins hat das russische Verteidigunsminiserium online gestellt. Unter anderem sind darin Einzelheiten zu den Kämpfen um die deutsche Hauptstadt nachzulesen.
Das Wichtigste in Kürze
- 75 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs hat Russland bislang geheime Dokumente zur Besetzung Berlins veröffentlicht.
Am 2. Mai 1945 endete die Schlacht um Berlin. Bei den gut zweiwöchigen Kämpfen sei die Rote Armee auf heftigen Widerstand Hitler-Deutschlands gestossen, heisst es in den Berichten, die das russische Verteidigungsministerium in der Nacht online stellte. Nachzulesen sind darin zum Beispiel Einzelheiten zu den Kämpfen um die deutsche Hauptstadt und Berichte des Oberbefehlshabers der sowjetischen Truppen in Deutschland, Marschall Georgij Schukow.
«Jede Strasse, jedes Viertel, jedes einzelne Haus, jede Wohnung, jedes Zimmer und jeder Keller wird vom Feind hartnäckig verteidigt», heisst es in einem der Berichte. Zu sehen sind auch alte Fotos vom zerstörten Berlin. Bei den Kämpfen kamen Zehntausende Zivilisten ums Leben. Mehr als zwei Millionen Menschen hätten mit Lebensmitteln versorgt werden müssen, heisst es in den Veröffentlichungen.
Russland hat bereits mehrfach historische Dokumente rund um den Zweiten Weltkrieg veröffentlicht. Damit solle die historische Wahrheit geschützt werden, so das Verteidigungsministerium. Wenige Tage nach der Schlacht um Berlin wurde die bedingungslose Kapitulation der deutschen Streitkräfte besiegelt.
Für Russland ist der 9. Mai der wichtigste Feiertag. An dem Tag wird der Sieg der Sowjetunion über Hitler-Deutschland gefeiert. Es ist nicht der 8. Mai, der in Deutschland als Tag der Befreiung begangen wird. Als Deutschland damals kapitulierte, war in Moskau schon der neue Tag angebrochen. Eine grosse Militärparade auf dem Roten Platz in Moskau ist wegen der Corona-Pandemie verschoben worden.