Schoigu: Schon mehr als 200 000 Russen zum Militärdienst eingezogen
Putin ordnete eine Teilmobilmachung an. 200'000 Menschen wurden laut dem russischen Verteidigungsminister bereits eingezogen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die 200'000 Reservisten würden auf 80 Übungsplätzen ausgebildet.
- Angeblich hätten sich viele Freiwillige für den Kriegsdienst gemeldet.
- Experten berichteten zuvor von Problemen bei der Ausrüstung und dem Training.
Im Zuge der Teilmobilmachung in Russland sind nach Angaben von Verteidigungsminister Sergej Schoigu bereits mehr als 200'000 Menschen eingezogen worden. «Die Ausbildung erfolgt auf 80 Übungsplätzen und in 6 Ausbildungszentren», sagte er am Dienstag in Moskau seinem Ministerium zufolge.
Experten des britischen Verteidigungsministeriums hatten zuvor noch von erheblichen Problemen berichtet. Russland sei nicht mehr in der Lage, ausreichend Ausrüstung und militärisches Training für die grosse Zahl an Rekruten bereitzustellen, hiess im täglichen Kurzbericht.
Angeblich viele Freiwillige
Schoigu sagte, die zuständigen Stellen seien angewiesen worden, den Rekruten die notwendige Kleidung und Ausrüstung zur Verfügung zu stellen und sie einzuweisen. Nach Schoigus Darstellung haben sich viele Freiwillige gemeldet. Zahlen nannte er nicht. Es sollte niemand abgelehnt werden, «wenn es keine schwerwiegenden Gründe gibt».
Wehrpflichtige, die ihre Dienstzeit beendet haben, sollten zudem nach Hause zurückkehren. Gross ist die Sorge unter den zumeist jungen Männern, dass sie nach ihrer Wehrdienstzeit in den Krieg im Nachbarland Ukraine geschickt werden könnten. Schoigu sagte aber mit Blick auf den Krieg, sie sollten Einheiten angegliedert werden, die nicht an der militärischen Spezialoperation beteiligt seien.
Russlands Präsident Wladimir Putin will nach offizieller Darstellung rund 300'000 Reservisten einziehen lassen, um nach den Niederlagen der russischen Armee in der Ukraine die besetzten Gebiete zu halten.