Streik in Frankreich: Fluglotsen und Lehrer gingen auf die Strasse
Von Fluglotsen über Krankenschwestern bis hin zu Lehrern: Zehntausende Angestellte im öffentlichen Dienst Frankreichs haben am Dienstag die Arbeit niedergelegt und ihrem Unmut über die Regierungspolitik Luft gemacht.
Das Wichtigste in Kürze
- In Frankreich gingen erneut Zehntausende auf die Strasse und protestierten gegen Präsident Macrons Sparpläne.
- Angestellte im öffentlichen Dienst, wie Fluglotsen, Krankenschwestern oder Lehrer legten ihre Arbeit nieder.
- Ab Mittwoch sind weitere Streiks angekündigt.
Landesweit beteiligten sich laut französischem Innenministerium 139'000 Menschen an rund 180 Demonstrationen unter anderem gegen Stellenkürzungen. Am Rande einer Demonstration in Paris gab es Ausschreitungen und mehrere Festnahmen.
Der Streik der Fluglotsen stellte Reisende erneut auf eine Geduldsprobe: Betroffen waren die Flughäfen Paris-Orly, Lyon und Marseille. Auch Schulen, Kindergärten, Spitäler und Arbeitsagenturen wurden bestreikt und blieben zum Teil geschlossen.
Protest gegen Entlassungen
Die Mitarbeiter im öffentlichen Dienst legten zum dritten Mal seit dem Amtsantritt von Präsident Emmanuel Macron vor gut einem Jahr die Arbeit nieder. Der Protest richtet sich gegen Macrons Vorhaben, rund 120'000 Stellen in dem Bereich zu streichen. Erstmals seit dem Jahr 2010 hatten alle grossen Gewerkschaften gemeinsam zu den Kundgebungen aufgerufen.
Neue Streiks angekündigt
Ab Mittwoch sind neue zweitägige Streiks bei der französischen Bahn angekündigt. Laut der staatlichen Gesellschaft SNCF fahren im Schnitt nur drei von fünf Hochgeschwindigkeitszügen (TGV) und zwei von fünf Intercity-Zügen. Die Bahnmitarbeiter protestieren gegen die von Macron geplante Öffnung des Personenverkehrs für den Wettbewerb.