Dieses Manöver soll zum Eurofighter-Absturz geführt haben
Zwei Tage nach dem Zusammenstoss zweier Eurofighter wird die Suchmannschaft verstärkt. 500 Kräfte sollen am Mittwoch nach Wrackteilen suchen.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Montag waren zwei Eurofighter zusammengestossen.
- Einer der beiden Piloten überlebte das Unglück nicht.
- Suche nach Ursache geht auch heute Mittwoch weiter.
Nach der Kollision zweier Eurofighter-Kampfjets über der Ferienregion Mecklenburgische Seenplatte geht die Suche nach den Ursachen weiter. Bei Luftkampfübungen waren die Maschinen am Montag zusammengestossen und mehrere Kilometer voneinander entfernt abgestürzt.
Beiden Piloten gelang es zwar noch, die Schleudersitze zu aktivieren. Doch wurde ein Pilot getötet. Der zweite überlebte das Unglück und wurde verletzt in ein Krankenhaus gebracht.
Beide Flugdatenschreiber der abgestürzten Eurofighter wurden am Dienstag gefunden und geborgen. Nun müssen die Daten ausgewertet werden, Experten erhoffen sich wichtige Hinweise. Die beiden abgestürzten Jets gehörten zum Luftwaffengeschwader 73, das in Laage bei Rostock stationiert ist.
Übungsflug für ein taktisches Luftkampf-Training
Seit Montagabend sind etwa 300 Soldaten in der Region im Einsatz, um Wrackteile zu sichern. Heute Mittwoch werde die Suchmannschaft auf 500 Kräfte aufgestockt, sagte der Chef des Landeskommandos Mecklenburg-Vorpommern, Brigadegeneral Gerd Kropf. Er äusserte die Ansicht, dass Mitte nächster Woche Ergebnisse zu den Unfallursachen vorliegen werden.
Wie konnte es zum Unglück kommen? Rund vor 20 Minuten vor der fatalen Kollision waren drei drei Eurofighter vom Luftwaffenstützpunkt Laage bei Rostock (Mecklenburg-Vorpommern) aufgestiegen. Ein Luftwaffensprecher sagte gegenüber der «Bild», dass ein Übungsflug für ein taktisches Luftkampf-Training geplant gewesen sei.
Bei diesem Manöver simulieren die Piloten einen Luftkampf, indem sie sich gegenseitig jagen. Einer fliegt voraus, die beiden Jäger versuchen sich dahinter in eine günstige Schussposition zu bringen.
Piloten müssen ans Limit gehen
Der Militär-Experte Thomas Wiegold bestätigte gegenüber dem Fernsehsender RTL, dass solche Luftkampf-Übungen zur «Standardausbildung der Bundeswehr-Piloten» gehören. Solche Manöver würden mehrmals die Woche stattfinden, sagt er weiter.
Wiegold erklärt, dass zu solchen Übungen auch waghalsige Manöver gehörten. Bei denen müssten die Piloten ans technische und physikalische Limit gehen.
Im Ergebnis der Untersuchungen müsse auch geklärt werden, ob bei den Übungsflügen andere Sicherheitsstandards nötig seien. Zu den Forderungen nach einem Ende der Tiefflüge wollte sich Schwesig nicht direkt äussern.