Verdächtige im Fall Skripal ersuchten Visum als Geschäftsmänner
Um ein Visum für Grossbritannien zu erhalten, gaben sich die zwei verdächtigen Russen im Fall Skripal als Geschäftsmänner aus.
Das Wichtigste in Kürze
- Der ehemalige Doppelagent Sergej Skripal und dessen Tochter wurden im März vergiftet.
- Die verdächtigen Russen gaben sich für das Visum als Geschäftsmänner aus.
Die beiden im Fall Skripal gesuchten Russen haben sich einem Zeitungsbericht zufolge als Geschäftsmänner ausgegeben, um ein Visum für Grossbritannien zu erhalten. Wie der «Daily Telegraph» heute Freitag unter Berufung auf eine Quelle aus Sicherheitskreisen berichtete, gaben die beiden Männer im britischen Konsulat in St. Petersburg an, im «internationalen Handel» tätig zu sein. Als Beleg dafür hätten sie Visitenkarten und Nachweise über Vermögen von tausenden Pfund vorgelegt.
Für ein Visum für Grossbritannien müssen russische Staatsbürger dem Bericht zufolge belegen, dass sie über genügend Geld für eine Rückreise verfügen. Angesichts der Schwierigkeit, eine Einreiseerlaubnis zu bekommen, seien die beiden Männer «genau die Art von Menschen», bei denen im Konsulat die «Alarmglocken hätten losgehen müssen», zitierte die Zeitung die Quelle weiter.
Europaweite Fahndung
Die britischen Ermittler verdächtigen die beiden Männer, Anfang März den Nervengiftanschlag auf den ehemaligen russischen Doppelagenten Sergej Skripal und dessen Tochter verübt zu haben. Sie sollen unter den Namen Alexander Petrow und Ruslan Boschirow nach Grossbritannien eingereist sein, wobei es sich vermutlich um Pseudonyme handelt. Nach ihnen wird per europäischem Haftbefehl gefahndet.
Die britische Regierung macht Russlands Präsidenten Wladimir Putin für den Anschlag mit dem Nervengift Nowitschok verantwortlich und wird in dieser Haltung von ihren wichtigsten westlichen Verbündeten unterstützt. Moskau weist jedoch jegliche Verantwortung für den Anschlag empört zurück.