Fortschritte bei Vorhersage des kognitiven Zerfalls bei Alzheimer
Eine Studie der Uni Genf ergab, dass die «Tau-PET»-Methode am besten geeignet ist, um die Geschwindigkeit des kognitiven Zerfalls bei Alzheimer vorherzusagen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Uni Genf erforscht mögliche Früherkennung des kognitiven Zerfalls bei Alzheimer.
- Eine Methode sollte aus ihrer Sicht in Routineuntersuchungen eingebaut werden.
- Dabei werden bestimmte Moleküle mit einem Tracer versehen und sichtbar gemacht.
Der kognitive Zerfall bei einer Alzheimer-Erkrankung kann am besten mit der sogenannten «Tau-PET»-Methode vorhergesagt werden. Dies hat ein Team der Universität Genf (UNIGE) und des Universitätsspitals Genf (HUG) herausgefunden. Die Ergebnisse sprechen dafür, die Methode in die Routineuntersuchung aufzunehmen.
Die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) ist zurzeit eines der wichtigsten Instrumente bei der Diagnose einer Alzheimer-Erkrankung. Es handelt sich um ein bildgebendes Verfahren: Durch die Injektion von Tracern die pathologischen Prozesse im Gehirn sichtbar gemacht werden.
Tracer bindet sich an assoziiert Moleküle
«Bei der PET wird den Patienten ein schwach radioaktiver Tracer injiziert«, erklärt Valentina Garibotto. Sie ist Professorin in der Abteilung für Radiologie und medizinische Informatik der UNIGE und Chefärztin am HUG. Der Tracer bindet sich an die Moleküle, «die man aufspüren möchte, um sie sichtbar zu machen».
Das Team verglich drei bildgebende Verfahren, die im Zusammenhang mit der Alzheimer-Krankheit eingesetzt werden. Die Studie ergab, dass die beiden bekannten Techniken nicht ausreichen, um alle Antworten zu liefern, erklärt die Expertin. Dazu zählen die Spezifische Amyloid-Tracer und Marker zur Verfolgung des Glukosestoffwechsels.
Dritte Methode ist überlegen
Die Wissenschaftler testeten daher eine dritte Methode, die Flortaucipir verwendet. Dabei handelt es sich um einen Radiotracer, der sich an das Tau-Protein bindet, dessen Aggregate typisch für die Krankheit sind. Er wurde von einem Pharmaunternehmen entwickelt und 2020 von der US-amerikanischen Lebens- und Arzneimittelbehörde zugelassen.
Rund 90 Freiwillige wurden aus den Patienten des Gedächtniszentrums des HUG rekrutiert, um die drei Methoden zu testen.
Tau-PET-Verfahren liefert beste Ergebnisse
«Unsere Ergebnisse zeigen, dass die verschiedenen Untersuchungen alle mit dem Auftreten kognitiver Störungen in Verbindung gebracht wurden." Das Tau-PET sei allerdings am besten geeignet, «um die Geschwindigkeit des kognitiven Verfalls vorherzusagen». Das erklärt Cecilia Boccalini, Doktorandin und Erstautorin der Studie.
Die Früherkennung der Krankheit, bevor das Gehirn zu stark geschädigt ist, könne die Lebensqualität der Betroffenen verbessern. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift «Alzheimer's & Dementia: The Journal of the Alzheimer's Association» veröffentlicht.