Holzsatellit von SpaceX ins All gestartet

Japanische Forschende schicken erstmals einen Holzsatelliten mit SpaceX ins All. Damit wollen die Wissenschaftler gegen Elektroschrott vorgehen.

Satellit im Weltraum. (Symbolbild) - Keystone

Japanische Forscher haben einen Satelliten aus Holz ins All geschickt. Der Start erfolgte vom Kennedy Space Center in Florida mit einer SpaceX-Rakete.

So teilte es die Universität Kyoto und das Holzunternehmen Sumitomo Forestry mit. Der Satellit, genannt Lignosat, besteht aus Magnolienholz und wurde sicher in einem Spezialbehälter ins All transportiert, wie «t-online.de» berichtet.

Von SpaceX Rakete zu ISS

Der würfelförmige Satellit hat eine Kantenlänge von zehn Zentimetern. Sein erstes Ziel ist die Internationale Raumstation ISS.

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Dort soll er nach etwa einem Monat im japanischen Forschungsmodul ins All entlassen werden, um seine Haltbarkeit zu testen. Die Forscher wollen überprüfen, ob der Satellit extremen Temperaturschwankungen standhalten kann, wie «Heise» berichtet.

Nachhaltigkeit im Fokus

Beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre soll der Holzsatellit vollständig verglühen. Dabei sollen keine verschmutzenden Metallpartikel freigesetzt werden, was ihn umweltfreundlicher macht als herkömmliche Satelliten.

Denn diese Partikel können negative Auswirkungen auf die Umwelt und Telekommunikation haben, wie «Zeit Online» erklärt.

Holz als haltbares Material für das Weltall

Der Astronaut Takao Doi von der Universität Kyoto betont die Wichtigkeit nachhaltiger Materialien in der Raumfahrt. Holzsatelliten könnten der Standard werden, um die Menge an Weltraumschrott zu reduzieren.

Die Weltraumstation ISS, wo der japanische Satellit, der von einer Rakete von SpaceX transportiert wurde, hinreisen soll. - dpa

Die Forscher sehen in Holz ein haltbares Material für den Weltraum. Denn dort gibt es weder Wasser noch Sauerstoff, die es zersetzen könnten, wie «Stern.de» berichtet.

Eine sechsmonatige Testphase

Während seiner sechsmonatigen Testphase wird Lignosat extremen Bedingungen ausgesetzt sein. Die Temperaturen schwanken alle 45 Minuten zwischen minus 100 und plus 100 Grad Celsius.

Die eingebauten elektronischen Komponenten messen dabei die Widerstandskraft des Holzes gegen diese extremen Bedingungen. Zudem wird untersucht, ob Holz die Auswirkungen der Weltraumstrahlung auf Halbleiter reduzieren kann, wie «Focus» berichtet.

Zukunftsperspektive mit dem Holz

Die Forscher haben einen langfristigen Plan zur Nutzung von Holz im Weltraum. Dieser umfasst das Pflanzen von Bäumen und den Bau von Holzhäusern auf dem Mond und Mars.

Dies könnte eine nachhaltige Lösung für zukünftige Weltraummissionen darstellen, wie «FAZ» erklärt.