Sepsis: Blutvergiftung fordert mehr Menschenleben als angenommen

2017 konnte jeder fünfte Todesfall auf eine Sepsis zurückgeführt. Damit sterben doppelt so viele Menschen an einer Blutvergiftung, als bisher angenommen.

Jeder Fünfte stirbt an einer Sepsis. - Inselspital Bern

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Jahr 2017 konnte jeder fünfte Todesfall auf eine Sepsis zurückgeführt werden.
  • Dies sind doppelt so viele Todesfälle durch Blutvergiftungen als bisher vermutet.

Elf Millionen Todesfälle wurden im Jahr 2017 durch eine Blutvergiftung verursacht. Somit starb jeder fünfte Mensch an einer Sepsis. Dies geht aus einer umfassenden globalen Untersuchung hervor, wie das Fachjournal «The Lancet» berichtet.

Somit sterben weltweit doppelt so viele Menschen an einer Sepsis als bislang vermutet wurde. Die Studie der Universität Pittsburgh und Washington zeigt auch auf, dass überproportional viele Kinder an einer Txämie sterben.

Sepsis Blutvergiftung: Zahl der Infektionen rückläufig

Eine Sepsis tritt auf, wenn Organe infolge einer Infektion nicht mehr richtig funktionieren. Auch wenn sie nicht zum Tode führt, können durch eine Vergiftung im Blut lebenslange Schäden verursacht werden. Trotz der hohen Mortalität sind die Raten über die Jahre 1990 bis 2017 gesehen rückläufig.

Die häufigste Ursache für sepsisbedingte Todesfälle ist eine Infektion der unteren Atemwege. Trotzdem ist die Blutvergiftung nicht unter den zehn häufigsten Todesfälle aufgeführt. Dies liegt daran, dass die Sepsis per se nicht als Todesursache anerkannt wird, weil ihr immer eine andere Infektion vorausgeht.