3 Klassen bald wieder erhältlich für Zug?

Autoren einer neuen, vom Bund in Auftrag gegebenen, Studie schlagen 3 Klassen auf der Bahn vor.

Der Zugverkehr rund um den Bahnhof Zürich Stadelhofen ist momentan gestört. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine vom Bund finanzierte Studie empfiehlt der Bahn die Einführung einer 3. Klasse.
  • Die Bahn selbst findet die Idee nicht attraktiv.

Die Alternativen zur Bahn werden stets zahlreicher und günstiger. Carsharing, Uber-Taxis, und Elektroautos. Autoren einer neuen Studie appellieren nun: Die SBB solle die Bahn günstiger machen.

Die Studie wurde im Auftrag des Bundesamts für Verkehr (BAV) erstellt. Sie empfiehlt den SBB und anderen Transportunternehmen, für Kunden mit kleinem Budget eine neue 3. Klasse einzuführen.

Dies berichtet die «NZZ am Sonntag». Damit sollen sich die Schweizer Bahnen im Kampf gegen Uber, Fernbusse und Elektromobile besser behaupten können.

Heute nicht attraktiv

Den Autoren der Studie schwebt demnach eine Art Easyjet auf der Schiene vor. Die Passagiere sollen in einer 3. Klasse enger gestuhlt auf fünf Plätzen pro Reihe sitzen.

Die Bahn drohe beim Preis und Ressourcenverbrauch gegenüber den neuen Konkurrenten an Vorsprung zu verlieren, heisst es. Bei den Bahnen findet die Idee laut der Zeitung wenig Anklang.

Eine neue 3. Klasse bringe kaum Sparpotenzial, mache dafür den öffentlichen Verkehr noch komplizierter, sagte Ueli Stückelberger, Direktor des Verbands öffentlicher Verkehr. Um die Züge auch für Kunden mit kleinem Budget attraktiv zu halten, setzt die Branche auf Sparbillette in Randzeiten. Zudem kündigte sie an, die Preise auch für 2020 nicht weiter zu erhöhen.

3 Klassen sind nichts neues

Gänzlich neu wären drei Klassen nicht. Bis 1956 waren Züge der SBB dreiklassig unterwegs. Neben der sogenannten Holzklasse und der Klasse für den Mittelstand gab es noch Luxusabteile.