Astrazeneca: Berichte über schwachen Impfschutz bei Senioren falsch
Astrazeneca will die Kritik an der Schutzwirkung des eigenen Impfstoffes bekämpfen. Solche Berichte seien «komplett falsch».
Das Wichtigste in Kürze
- Berichten zufolge sorgt die Astrazeneca-Impfung bei Älteren nur für geringen Schutz.
- Das Unternehmen stellt diese Aussagen nun als falsch dar.
Der britische Pharmahersteller Astrazeneca wehrt sich gegen Berichte zu einer geringen Schutzwirkung seines Corona-Impfstoffs bei Senioren.
Berichte, dass das Mittel bei Menschen über 65 nur eine Wirksamkeit von 8 Prozent habe, seien «komplett falsch». Das teilte ein Sprecher am Dienstagmorgen mit.
Zuvor hatte in Deutschland das «Handelsblatt» über den geringen Schutz bei älteren Menschen berichtet. Und bezog sich dabei auf deutsche Koalitionskreise. Auch die «Bild»-Zeitung berichtete darüber.
Astrazeneca verwies unter anderem darauf, dass die Notfallzulassung der britischen Aufsichtsbehörde für Arzneimittel (MHRA) ältere Menschen mit einschliesse. Auch habe ein Beratungskomitee für Impfungen den Einsatz des Impfstoffs bei Senioren unterstützt.
Grossbritannien nutzt den Impfstoff bereits
Zudem habe eine im Fachblatt «Lancet» veröffentlichte Studie gezeigt, dass der Impfstoff auch bei Senioren eine starke Immunantwort auslöse.
Allerdings heisst es in einer späteren «Lancet»-Veröffentlichung auch: Es gebe wegen geringer Fallzahlen in der entscheidenden klinischen Studie noch wenig Daten zur Wirksamkeit bei älteren Menschen.
Es war erwartet worden, dass der Impfstoff von Astrazeneca am Freitag in der EU zugelassen wird. In Grossbritannien wird er bereits in grossem Stil eingesetzt. Zuletzt hatte es Streit gegeben, weil Astrazeneca vorerst weniger Impfstoff an die EU liefern will als zugesagt.