Betrüger haben mit Fake-Sextortion immer noch Erfolg
Obwohl die Fake-Sextortion-Masche längst bekannt ist, gehen offenbar immer mehr Opfer den Betrügern ins Netz. Die Bitcoin-Zahlungen haben sich im ersten Halbjahr 2019 vervielfacht, wie die Melde- und Analysestelle Informationssicherung (Melani) mitteilt.
Das Wichtigste in Kürze
- Mit Sextortion drohen die Betrüger mit der Veröffentlichung von Bildern, die das Opfer beim Konsum von Pornografie zeigen.
Sie geben an, Zugang zu dessen Webcam zu haben. Nach Angaben der Behörden handelt es sich dabei in der Regel um Fake.
Im zweiten Halbjahr 2018 hatte Melani im Zusammenhang mit Fake-Sextortion die Zahlung von mindestens 100 Bitcoin beobachtet, was einem Gegenwert von ungefähr 360'000 Franken entsprach. Zwischen Januar und Juni 2019 waren es 283 Bitcoins mit einem Wert von rund 2,8 Millionen Franken, wie es im Melani-Halbjahresbericht heisst, der am Dienstag veröffentlicht worden ist.
Melani betont, dass es sich dabei nicht nur um Zahlungen aus der Schweiz handle. Trotzdem zeigten diese Zahlen, dass immer noch Geld überwiesen werde, auch wenn das Phänomen schon längere Zeit bekannt sei.
Aus dem Bericht geht auch der globale Aktionsradius der Betrüger hervor: Die Sicherheitsorganisation SANS identifizierte etwa ein Bitcoin-Konto im Wert von 62 Millionen Franken und ein zweites über rund 53 Millionen Franken.