Bombardier muss für Pannenzug FV-Dosto Schadenersatz bezahlen
Für den kanadischen Hersteller Bombardier droht der FV-Dosto zum Finanz-Problem zu werden. Er soll nun Strafzahlungen tätigen.
Das Wichtigste in Kürze
- Pro Zug und pro Woche Verspätung soll Bombardier 500'000 Franken zahlen.
- Der Doppelstockzug FV-Dosto sorgt seit einiger Zeit für Unmut bei der SBB.
Der neue, pannenanfällige SBB-Doppelstockzug «FV-Dosto» wird für den Hersteller Bombardier offenbar zum Finanz-Fiasko. Wie der «SonntagsBlick» unter Berufung auf den Aargauer SVP-Nationalrat Ulrich Giezendanner berichtet, muss Bombardier pro Zug und pro Woche Verspätung 500'000 Franken zahlen.
Laut dem Mitglied der Verkehrskommission hält Bombardier auch Versprechen im Hinblick auf den Energieverbrauch nicht ein. Zudem werde wegen des Schüttelns im Zug eine Busse fällig. Giezendanner schätzt die Schadenersatzsumme grob auf rund 600 Millionen Franken. Die SBB äussern sich dem Bericht zufolge nicht zu den Vertragsstrafen.
Am Montag berät die Verkehrskommission des Nationalrats über den Zug. Nach einem Monat fahrplanmässigen Betriebs ist der Unmut bei SBB und Bahnkunden über die neue Doppelstockkomposition gross. Die Zuverlässigkeit sei nicht akzeptabel, erklärte das Bahnunternehmen. Es kam demnach immer wieder zu Zugausfällen und Verspätungen. Die Mängel betreffen namentlich Türstörungen sowie Störungen bei der Leittechnik und der Traktion.
Die zwölf Züge verkehren seit dem Fahrplanwechsel im Dezember vorläufig nur auf der Interregio-Strecke Basel-Zürich-St. Gallen-Chur. Die SBB haben 2010 von Bombardier 62 Fernverkehrszüge für 1,9 Milliarden Franken bestellt. Es handelte sich um den teuersten Auftrag in der Geschichte der Bahn.