Dank dem Regen stinkt es jetzt nicht mehr aus der Kanalisation
Hochdruckgebiete, Ferienzeit, Sonnenschein, Regen – und was diese Dinge mit dem Gestank aus der Kanalisation zu tun haben.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Sommer stinkt es oft aus den Senkloch-Deckeln.
- Schuld daran sind Sonne, Ferien und der Wetterwechsel.
Eitel Sonnenschein fällt vom Himmel, doch aus den Senklochdeckeln riecht es übel: «Die warme Umgebungstemperatur verstärkt die Gasbildung in den Kanälen», erklärt Martin Lehmann vom Tiefbauamt der Stadt Bern.
Doch nicht nur die Hitze ist verantwortlich für den üblen Geruch. Sommerzeit ist Ferienzeit und wer in der Ferne weilt, kann hier auch nicht mittels duschen und pinkeln die Kanalisationen spülen. «Wenn viele Leute abwesend sind, wird weniger Abwasser in die Kanalisation eingeleitet. Dadurch entstehen zusätzliche Ablagerungen in den Kanälen».
Was wir riechen, ist ein übles Gemisch aus Harn, Fäkalien, Lebens- und Waschmitteln: «Höhere Abwassertemperaturen beschleunigen die Bakterienaktivität. Die Bakterien bilden entsprechend mehr Schwefelwasserstoff. Das riecht dann nach faulen Eiern», erklärt Lehmann.
Öfter aufs Klo
Wir riechen den Wetterwechsel
Jetzt wissen wir, wie die Gase entstehen. Aber warum steigen sie in solcher Fülle aus der Kanalisation hoch auf die Strasse? «Das hat mit dem Luftdruck zu tun: Bei sinkendem Umgebungsdruck (Wetterwechsel) ist der Luft im Kanal hoher, als der draussen.» Damit treten automatisch auch mehr Kanalgase nach aussen.
Es hilft nur eines: «Der Regen – oder im Einzelfall eine Kanalreinigung mittels Wasserhochdruck.»