Das taugen die Corona-Selbsttests bei Hitze wirklich
Bei hohen Temperaturen kommen die Selbsttests an ihre Grenzen. Das BAG und Roche geben Entwarnung: Bei korrekter Lagerung drohen keine Ergebnisverfälschungen.
Das Wichtigste in Kürze
- Hohe Temperaturen wie im Sommer können das Ergebnis von Corona-Selbsttests verfälschen.
- Die Tests sollten jederzeit vor Hitze und Sonneneinstrahlung geschützt sein.
- Als ein guter Lagerort bietet sich der Kühlschrank an.
Kurz noch die Grosseltern besuchen oder eine Grillparty mit Freunden schmeissen. Viele greifen vor solchen Treffen gerne zu einem Corona-Selbsttest, um auf der sichereren Seite zu sein. Doch mit dem Sommer kommt die Hitze und mit der Hitze scheint es um die Sicherheit bei Selbsttests schnell geschehen.
Laut einem deutschen Experten stossen die Antigen-Selbsttests bei hohen Temperaturen an ihre Grenzen. Die Hitze in den Sommermonaten könne die Aussagekraft der Ergebnisse beeinträchtigen.
Jan Felix Drexler vom Institut für Virologie der Berliner Universitätsklinik Charité warnt: «Es darf nicht zu heiss werden. Selbsttests sollten nicht direkt am Fenster in der Sonne liegen oder im Sommer in der Hosentasche mit herumgetragen werden.» Auch der Kühlschrank sei kein idealer Lagerort.
Kühlschrank als Lösung
Roche produziert für die Schweiz die Corona-Selbsttests, welche seit zwei Monaten in Apotheken erhältlich sind. Das Basler Pharmaunternehmen verteidigt, dass die Testkits bei einer Temperatur zwischen 2 und 30 Grad Celsius gelagert werden sollten. Der Ort sollte ausserdem trocken und vor direktem Sonnenlicht schützen.
Auch ein Kühlschrank sei eine passende Option, so Roche-Mediensprecherin Nina Mählitz: «Wenn die genannten Bedingungen erfüllt sind, dürfte nichts dagegensprechen.»
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Vor Sonne in Acht nehmen
Auch das BAG sieht bei einer korrekten Lagerung der Selbsttests keine Gefahr, solange man diese strikt einhält. Ein BAG-Sprecher sagt auf Anfrage von Nau.ch: «Bereits bei einer kurzzeitigen Exposition bei hohen Temperaturen kann die Empfindlichkeit der Tests beeinträchtigt werden und zu falsch negativen Ergebnissen führen.»
Trotzdem verteidigt sich das Bundesamt: «Wir erwarten nicht, dass die höheren Temperaturen im Sommer die täglich gemeldeten Fälle aufgrund der Testperformance beeinflussen werden.» Die täglich gemeldeten Fälle stammen so oder so aus den PCR- oder Antigen-Tests, die in standardisierten Testzentren durchgeführt werden.
Wichtig sei, die Tests an einem warmen Sommertag nicht im Auto oder zu Hause am Fenster liegen zu lassen. «Ebenfalls sollte der Test nicht in der Sonne durchgeführt werden und auch zwischen der Probeentnahme und der Auswertung nicht im direkten Sonnenlicht liegen gelassen werden», so der Sprecher.
Bei Unsicherheit durch Symptome gilt weiterhin die Regel, sich in einem Testzentrum einen PCR-Test zu unterziehen.