De Sede entdeckt mutmassliche Sofa-Fälschung in Luxushotel
Der Schweizer Edelpolstermöbel-Produzent de Sede hat im eben eröffneten Zürcher Luxushotel «Five» eine mutmassliche Fälschung seines Sofas DS-600 («Tatzelwurm») entdeckt. Er verlangt nun vom indischen Besitzer eine Erklärung und droht mit rechtlichen Schritten.
Entdeckt hat de Sede das vermutete Fake-Sofa in einem Beitrag von «Blick-TV», in dem Besitzer Kabir Mulchandani sich zu Wiedereröffnung des ehemaligen Hotel «Atlantis» äussert. Seine Luxus-Hotelkette «Five» hatte das «Atlantis» 2020 der katarischen Königsfamilie abgekauft.
In dem Beitrag sitzt Mulchandani auf dem «Tatzelwurm», den de Sede als Fälschung ansieht, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Dieses Sofa verkörpere seit 50 Jahren de-Sede-Design in der ganzen Welt. Das 1972 entwickelte System besteht den Angaben zufolge aus einzeln zusammenstellbaren Sesselelementen. Mittlerweile gelte es als Design-Ikone, machte de Sede geltend.
Ein solches Sofa hätten Tina Turner und Mick Jagger. In zahlreichen Bond-Filmen habe es einen Auftritt gehabt und auch der legendäre New Yorker Klub «Studio 54» zähle zu den Abnehmern. Das bisher längste DS-600 steht mit 406 Elementen in allen Regenbogenfarben im Herrscherpalast eines Sultanats.
Mit einer rechtlichen Abmahnung verlangt der Produzent aus Klingnau vom indischen «Five»-Besitzer eine umgehende Erklärung, wie das Hotel zu einem gefälschten Produkt von de Sede kam und warum es dieses Objekt nutzt. In der Mitteilung erinnert de Sede daran, dass es verboten ist, Fälschungen von marken-, design- und urheberrechtlich geschützten Produkten in die Schweiz zu bringen.
De Sede führt weiter aus, das Unternehmen werde immer wieder Opfer von Produktepiraterie. Das bedrohe die innovative Leistung durch den illegalen Handel. De Sede wolle die über 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schützen und deren Arbeitsplätze erhalten.
Die Manufaktur von de Sede in Klingnau AG besteht seit 55 Jahren. Sie fertigt hochwertige Polstermöbel und Accessoires. Einst war das Unternehmen ein Sattlerbetrieb.