Engpass bei Methadon: 9000 Personen in der Schweiz betroffen
Die schweizerische Gesellschaft für Suchtmedizin warnt vor einem Engpass bei Methadontabletten. 9000 Personen sind davon betroffen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Gesellschaft für Suchtmedizin warnt vor einem Mangel an Methadontabletten.
- Von einem Engpass sind in der Schweiz 9000 Personen betroffen.
- Der Import aus dem Ausland ist derzeit sehr kostspielig.
Hierzulande droht ein Engpass an Methadontabletten. Jetzt warnte die schweizerische Gesellschaft für Suchtmedizin (SSAM) davor. Nun fordert die SSAM einen vereinfachten Import aus dem Ausland. Suchtmediziner Thilo Beck sagte im SRF, dass 9000 Personen in der Schweiz von dem Engpass betroffen sind.
Methadon werde für die Behandlung einer Abhängigkeit von Opiaten, wie Heroin, von der WHO als lebenswichtiges Medikament eingestuft. «Die Existenz dieser Personen ist in Frage gestellt», sagte Beck.
Engpass: Teurer Import aus dem Ausland
Der Import aus dem Ausland sei zurzeit sehr teuer, sagte Enea Martinelli, Vorstandsmitglied beim Apothekerverband, zu SRF. Jede Bewilligung koste rund 200 Franken und Gesuche könnten nur einzeln gestellt werden.
Laut SRF hat das Schweizerische Heilmittelinstitut Swissmedic die Betriebsbewilligung und alle Arzneimittelzulassungen eines wichtigen Produzenten aus Sicherheitsgründen ausgesetzt.
Die Firma hatte laut Martinelli neben den Methadontabletten auch ein Medikament produziert, das während Operationen für die Narkose verwendet wird. Der Bund habe diesbezüglich eine Lösung in Deutschland gefunden.
Die einzige Alternative beim Methadon sei es, das Medikament flüssig einzunehmen oder bei gewissen Apotheken in Form von Kapseln.