Flughafen Genf verzeichnet 2020 Passagierrückgang um 69 Prozent
Im vergangenen Jahr ist die Zahl der transportierten Passagiere am Flughafen Genf um 69 Prozent zurückgegangen. Die Branche könnte sich erst 2024 erholen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Zahl der Passagiere am Flughafen Genf ist 2020 um 69 Prozent zurückgegangen.
- Die Luftfracht-Tätigkeiten verzeichnen währenddessen ein Minus von 38 Prozent.
- Einzig die Kurierunternehmen wie DHL oder UPS konnten einen Anstieg verzeichnen.
Die Coronapandemie hat auch den Flughafen Genf hart getroffen. Das Passagieraufkommen am zweitgrössten Flughafen der Schweiz ging im vergangenen Jahr um 69 Prozent auf noch 5,6 Millionen Fluggäste zurück. So niedrige Passagierzahlen habe es seit Jahren nicht mehr gegeben, teilte der Genève Aéroport am Donnerstag mit.
Die Pandemie habe den Luftverkehr über viele Monate stark behindert. Sie habe etwa zu Flugstreichungen, Grenzschliessungen, Einreisebeschränkungen oder obligatorischen Quarantänen geführt, erinnert er. Der grösste Flughafen der Schweiz, der Flughafen Zürich, hatte bereits am Mittwoch einen Rückgang seiner Passagierzahlen um 74 Prozent mitgeteilt.
Flugbewegungen 2020 mehr als halbiert
Im Jahr 2019 waren am Genève Aéroport noch 17,9 Millionen Passagiere abgefertigt worden. Solche Zahlen erwartet der Flughafenbetreiber nun voraussichtlich erst wieder für das Jahr 2024.
Stark rückläufig war 2020 auch die Zahl der Starts und Landungen: Im Gesamtjahr verzeichnet der Genfer Flughafen 86'353 Flugbewegungen – ein Minus von 54 Prozent gegenüber dem Jahr davor. Sehr deutlich gingen dabei auch die Bewegungen nach 22 Uhr zurück (-71 Prozent).
Kurierunternehmen verzeichnen einzigen Anstieg
Insgesamt bot der Genève Aéroport wie bereits im Vorjahr 149 Reiseziele an. Die bedeutendste Fluglinie in Genf war EasyJet mit einem Marktanteil von knapp 46 Prozent. Der Billigflieger wird von Swiss (14 Prozent), British Airways (5,5 Prozent) und Air France (4,2 Prozent) gefolgt.
Die Luftfracht-Tätigkeit verzeichnete ein Minus von 38 Prozent auf 52'833 Tonnen. Der Frachtbetrieb sei, insbesondere für den Transport von medizinischem Gerät, während der Pandemie stets problemlos erfolgt, betont der Genève Aéroport.
Behaupten konnten sich lediglich die Expresskurierunternehmen DHL Express, FedEx/TNT und UPS dank einer autonomen Logistikorganisation. Sie verzeichneten gar einen Anstieg des Verkehrsaufkommens um 4,2 Prozent auf 14'961 Tonnen.