In diesen Kantonen wird Coronavirus am häufigsten gegoogelt

In der Schweiz wird so häufig nach dem Coronavirus gegoogelt, wie nur in wenigen Staaten weltweit. Zwischen den Kantonen gibt es grosse Unterschiede.

Ein Mann mit Maske in Morges VS. Auch wenn in der Schweiz insgesamt häufig nach dem Coronavirus gesucht wird, ist das Interesse in den Kantonen sehr unterschiedlich. - Keystone/Google Trends

Das Wichtigste in Kürze

  • Google hat Daten zum Corona-Suchinteresse veröffentlicht.
  • Weltweit wird nur in vier Ländern öfter nach dem Coronavirus gesucht als in der Schweiz.
  • In der Romandie wird deutlich öfter nach dem Coronavirus gegoogelt als in der Ostschweiz.

Auch mehr als ein halbes Jahr nach dem Ausbruch des Coronavirus beschäftigt die Pandemie tagtäglich. Lokale Ausbrüche, neue Erkenntnisse der Wissenschaft, Entwicklungen um mögliche Impfstoffe – ständig gibt es neue Informationen rund ums Thema.

Doch nicht überall auf der Welt beschäftigt das Coronavirus die Menschen gleich viel. Dies geht aus neuen Daten von Googles Suchmaschine hervor.

Schweiz belegt beim Suchinteresse nach Coronavirus weltweit Platz fünf

Google kann auf einen riesigen Datensatz zurückgreifen: Der Suchmaschinenanbieter kann die Häufigkeit eines Suchbegriffs im Vergleich zu Durchschnittswerten analysieren. Je häufiger ein Begriff gesucht wird, desto höher ist das Suchinteresse.

Das weltweite Suchinteresse zum Coronavirus in den Ländern: Je heller, desto niedriger das Suchinteresse. Keine Daten für graue Länder. - Google Trends

Google gibt dies nicht in absoluten Zahlen an, aber in Relation zu anderen Ländern. Aktuell belegt Österreich den ersten Platz – die Schweiz liegt auf Platz fünf. Nepal, Deutschland und Ungarn belegen die Plätze dazwischen. Google selbst liefert dafür keine Erklärung.

Lockerer Umgang in Ostasien?

Warum das Suchinteresse im deutschsprachigen Raum besonders gross ist, lässt sich nicht leicht erklären. Auffällig ist, dass die ostasiatischen Länder die letzten Plätze belegen: Malaysia, die Philippinen und Vietnam stehen ganz zuhinterst.

Der Umgang mit Epidemien ist in Südostasien schon seit längerer Zeit ein wichtiges Thema. Massnahmen dagegen sind nicht mehr so neu wie für die Europäer. Bild aus Vietnam. - Keystone

Die ostasiatischen Länder haben bereits mehr Erfahrung mit Epidemien: Während der Sars-Epidemie 2002/2003 sammelten die Länder Ostasiens bereits Erfahrung mit Quarantänemassnahmen, Schulschliessungen oder dem Maskentragen. Dementsprechend handelt es sich in der Region nicht um etwas völlig Neues, sondern um ein wiederkehrendes Ereignis.

Romandie informiert sich mehr als die Deutschschweiz

Auch innerhalb der Schweiz unterscheidet sich das Suchinteresse stark von Kanton zu Kanton. Es zeigt sich ein deutliches West-Ost-Gefälle.

Nirgendwo sonst suchen die Menschen online so häufig nach dem Coronavirus wie in Neuenburg. Auf den Plätzen zwei bis sechs folgen Jura, Freiburg, Waadt und Wallis und Genf. Damit belegen die sechs Kantone mit einer französischen Sprachmehrheit die obersten sechs Plätze.

Je dunkler ein Kanton, desto höher das Suchinteresse – die Romandie-Kantone belegen die obersten Plätze, in der Nordostschweiz ist das Interesse am geringsten. - Google Trends

Die letzten fünf Plätze belegen die Nordostschweizer Kantone St. Gallen, Thurgau, Schwyz, mit Appenzell Inner- und Ausserrhoden als Schlusslichtern.

Die Anzahl wöchentlicher Neuinfektionen pro 100'000 Einwohner in den Sprachregionen. Wallis und Freiburg werden zur Romandie gezählt, Bern zur Deutschschweiz. - BAG/Nau.ch

Damit spiegelt das Suchinteresse in etwa die Fallzahlen wider: In der Romandie, wo auch das Suchinteresse grösser ist, gibt es derzeit deutlich höhere Infektionsraten als in der Ostschweiz.