Instabiler Riedbergtunnel im Wallis muss dringend gesichert werden
Erdrutsche gefährden den Bau des Riedbergtunnels im Oberwallis, weshalb der Staatsrat einen Entwässerungsstollen für 25 Millionen Franken errichten will.
Massive Erdrutsche gefährden die Sicherheit und Stabilität des im Bau befindlichen Riedbergtunnels im Oberwallis. Der Staatsrat hat daher beschlossen, die polizeiliche Generalklausel in Anspruch zu nehmen, um so schnell wie möglich einen Entwässerungsstollen zu bauen. Die Kosten für die Massnahme belaufen sich auf rund 25 Millionen Franken.
Der Baubeginn dürfte zwischen Ende September und Anfang Oktober erfolgen. Der Entscheid, die Arbeiten in Angriff zu nehmen, sei in Absprache und mit Zustimmung des Bundesamtes für Strassen (Astra) getroffen worden, teilte der Kanton Wallis am Donnerstag mit.
Die technischen Herausforderungen beim Bau des Riedbergtunnels bei Gampel VS im Rahmen der Baustelle der Autobahn A9 im Oberwallis seien hoch, weshalb die Dienststelle für Nationalstrassenbau die Situation regelmässig analysiere.
Analyse warnt vor Instabilität des Riedbergtunnels
Anfang September, nach mehreren Fällen mit starken Niederschlägen, zeigten die Ergebnisse der Analyse «eine starke Beschleunigung der Hangbewegungen». Somit könne bei weiteren starken Niederschlägen die Sicherheit und Stabilität des Riedbergtunnels und des umliegenden Strassennetzes sowie die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer nicht mehr gewährleistet werden, schrieb der Kanton.
Durch die Aktivierung der polizeilichen Generalklausel befreit der Staatsrat die Arbeiten von einer öffentlichen Auflage und vom öffentlichen Beschaffungsrecht. Der neue, 1,5 Kilometer lange Stollen, der über dem Tunnel gegraben wird, wird den Hang entwässern, um die Verformung des Tunnels zu verringern.
Das Astra übernimmt 96 Prozent der auf 25 Millionen Franken geschätzten Kosten für den Stollen. Die Baukosten für den Tunnel wurden auf 220 Millionen Franken veranschlagt.