Jedes fünfte Kind in der Schweiz leidet unter Kreidezähnen

Bis zu jedes fünfte Kind leidet in der Schweiz unter den Kreidezähnen. Die Ursachen geben Rätsel auf. Im Visier der Forscher steht jedoch Plastik.

Könnten Kreidezähne die neue Volkskrankheit in der Schweiz werden? - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • In der Schweiz leidet etwa jedes fünfte Kind an sogenannten Kreidezähnen.
  • Durch diese Erkrankung werden Zähne porös und reagieren äusserst empfindlich.
  • Zu den vermuteten Gründen der Erkrankung gehören Weichmacher im Plastik.

Lange Zeit war Karies das grösste Problem in den Mündern der Schüler. Mittlerweile aber sorgen sich Zahnärzte um ein ganz anderes Krankheitsbild. Denn immer mehr Kinder leiden unter porösen Zähnen, bei denen sich der Zahnschmelz nicht richtig ausgebildet hat.

In der Schweiz dürften etwa 7 bis 20 Prozent von den sogenannten Kreidezähnen betroffen sein, erklärt Hubertus van Waes, der Leiter des Schulzahnärztlichen Dienstes der Stadt Zürich, gegenüber «20 Minuten». Dabei werden die Zähne nicht nur brüchig und rau (wie eben eine Kreide), sondern reagieren auch empfindlich auf Hitze, Kälte oder chemische Reize.

Weichmacher als Auslöser?

Die Erkrankung existiert vermutlich schon seit Jahrhunderten. Doch grosse Beachtung habe das Phänomen Kreidezähne nicht erhalten, erklärt Ingo Ziswiler, der Leiter des Schulzahnmedizinischen Dienstes der Stadt Bern. Der Grund: Bis heute rätseln Experten über die Ursachen der Erkrankung. «Es wird weltweit geforscht und heftig spekuliert», so van Waes.

Plastik könnte schon bald schnell zersetzt werden. - Pixabay

Neuste Forschungen haben jetzt aber den Verdacht erhärtet, dass Weichmacher im Plastik die Ursache für Kreidezähne sein könnten. Dabei geht es vor allem um das in vielen Plastikprodukten vorhandene Bisphenol A (BPA). Diese Annahme sei laut van Maes jedoch spekulativ: «Es ist unseriös, Eltern mit diesen Vermutungen zu verunsichern.»