Kantonsspital streicht 70 Stellen – Personal weiss nichts!

Das Kantonsspital Baselland reagiert mit Personalreduzierung auf sinkende Patientenzahlen und Kostendruck. Die Mitarbeiter bleiben grösstenteils im Dunkeln.

Das Kantonsspital Baselland (Standort Liestal) wird bis Ende des Jahres 70 Stellen streichen. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Kantonsspital Baselland (KSBL) streicht bis Ende des Jahres 70 Stellen.
  • Der Stellenabbau wurde bisher unzureichend kommuniziert.
  • Die Reduktion soll über Fluktuation und Verlagerung von Einheiten erfolgen.

Das Kantonsspital Baselland (KSBL) sieht sich mit einem enormen Kostendruck und sinkenden Patientenzahlen konfrontiert. Mit rund 3400 Mitarbeitern ist es der zweitgrösste Arbeitgeber im Landkanton. Bis Ende des Jahres plant das Spital 70 Vollzeitstellen abzubauen.

Die finanzielle Belastung des KSBL habe sich verschärft, schreibt die «bz Basel». Im vergangenen Jahr verzeichnete das Spital einen Verlust von 25 Millionen Franken.

Doch auch die Organisationsstruktur spielt eine Rolle. Mit zwei grossen Standorten in Liestal und Bruderholz ist die betriebliche Effizienz eingeschränkt.

Wie erfolgt der Stellenabbau?

Die Stellenreduktion soll laut Spitalssprecherin Anita Kuoni primär über Fluktuation und die Verlagerung von Einheiten erzielt werden, schreibt die «bz Basel» weiter.

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Zusätzlich spielen die Schliessung der Augenklinik, der Schmerztherapie-Klinik und die Verlagerung des Instituts für Pathologie an das Universitätsspital Basel (USB) eine Rolle. Trotz der Massnahmen, betont Kuoni, habe es keine Entlassungen gegeben und alles sei mit den Personalvertretungen abgestimmt worden.

Mangelnde Kommunikation kritisiert

Mitarbeitende zeigen sich besorgt über die unzureichende Kommunikation vonseiten der Geschäftsleitung hinsichtlich des Stellenabbaus. Auch die Gewerkschaft äussert sich kritisch zur aktuellen Situation und betont, dass sowohl das Personal als auch die Öffentlichkeit ein Recht auf Information haben.

Die KSBL-Führung hatte das obere Management bereits Ende 2023 über Sparmassnahmen informiert. Kuoni betont, dass trotz der aktuellen Lage die Personalkosten in einer Mitteilung an die Mitarbeiter im Juni 2024 nochmals kommuniziert worden seien.

Finanzielle Spannungen und zukünftige Herausforderungen

Angesichts der strengen Kosteneinsparungen bleibt die finanzielle Situation angespannt. Kuoni macht klar, dass das KSBL wahrscheinlich einen weiteren Stellenabbau in dreistelliger Höhe vornehmen muss, um die genannten Kostenziele zu erreichen.