Klimawandel ist dieses Jahr das Top-Thema für Fasnachts-Kostüme
Hawaii-Shirts im Winter und Zöpfe wie Umweltaktivistin Greta Thunberg: In diesem Jahr steht die Fasnacht im Zeichen des Klimawandels.
Das Wichtigste in Kürze
- Viele Fasnächtler lassen sich bei der Kostümwahl von Greta Thunberg inspirieren.
- Wegen des warmen Winters liegen dieses Jahr auch sommerliche und bunte Looks im Trend.
- Ein Comeback feiern zudem die Neon-Trainingsanzüge der 80er Jahre.
Der Klimawandel ist allgegenwärtig – da erstaunt es nicht, dass er auch die diesjährige Fasnacht stark beeinflusst.
Im Trend liegt an der Fasnacht 2020 ein sommerlicher Look. Der bunte Stil der 70er Jahre ist beliebt – «wegen des warmen Winters», erklärt Alexandra Gut vom Kostüm-Laden Fasnachtsartikel.ch in Triengen LU auf Anfrage. Hawaii-Hemden und Blumen-Ketten würden besonders häufig über die Ladentheke gehen.
Zu kaufen gibt es ausserdem ein Kostüm von Umweltaktivistin Greta Thunberg. Der Schweizer Online-Händler pekabo.ch hat eine passende Zöpfchen-Perücke im Angebot.
Auch Guggen werden wohl Klimawandel an Fasnacht thematisieren
Peti Federer vom Lozärner Fasnachtskomitee LFK meint: «Greta ist sicherlich ein beliebtes Sujet, ich habe bereits einige Fasnächtler mit der Zöpfli-Perrücke gesehen. Bei den Wagengruppen und Guuggemusigen glaube ich weniger.» Aber auch dort erwartet Federer, dass die Klimadiskussion an sich thematisiert wird.
Und tatsächlich erfreuen sich die Zöpfe bei der Kundschaft grosser Beliebtheit: Beim Onlineshop pekabo.ch etwa läuft das Geschäft mit den Greta-Perücken gut. Doch: «Ausverkauft sind sie erstaunlicherweise noch nicht», sagt ein Vertreter auf Anfrage.
Greta und die Frauenquote
Die Italiener machen's vor: Bei einem Karnevalumzug in Viareggio zogen die Fasnächtler mit einer riesigen Pappmaché-Figur der Klima-Aktivistin durch die Strasse.
Greta und das Klima sind wahrscheinlich nicht die einzigen Polit-Debatten, die an der Schweizer Fasnacht aufgegriffen werden.
«Ich könnte mir auch gut vorstellen, dass die Frauenquote als Sujet auftreten wird», so Federer. «Diese war letztes Jahr ja das grosse Thema, auch bei den Wahlen im Kanton Luzern.»
Chinesen-Kostüme trotz Coronavirus kaum gefragt
Ein weiteres Mode-Comeback feiert übrigens der grelle Neon-Look: Laut Gut von Fasnachtsartikel.ch verkaufen sich Trainings-Anzüge im 80er-Jahre-Stil besonders gut. Etwa in Langenthal und Wangen an der Aare BE ist das diesjährige Motto nämlich «Es lüüchtet».
Auch bei pekabo.ch sind die 80er-Jahre-Anzüge der Kassenschlager, wie auch die Overalls und Masken der Serie «Haus des Geldes». Chinesen-Kostüme seien – trotz des Coronavirus in aller Munde – bisher kaum gefragt.