Küssnachter Pfarrer hat 2,6 Millionen Schulden gemacht

Vor rund einem Monat wurde der Küssnachter (SZ) Pfarrer wegen seinen Spielschulden entlassen. Nun ist bekannt, dass diese noch höher als erwartet sind.

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Pfarrer hat ordentlich Spielschulden gemacht.
  • Er nahm bei Gemeindemitgliedern Schulden auf.
  • Der Betrag beläuft sich auf 2,6 Millionen Franken.
Mittlerweile ist der Pfarrer nicht mehr im Dienst. - Zvg

2,6 Millionen Franken hat sich der ehemalige Pfarrer von Küssnacht am Rigi von seinen «Schäfchen» ausgeliehen. Mit dem Geld versuchte er, seine Spielschulden zu tilgen. Der Betrag ist höher als bisher angenommen.

Etwa 84 Personen aus seiner Gemeinde liehen dem Ex-Pfarrer Geld. Die Hälfte davon hat ihre Schulden beglichen bekommen. Noch sind 1,4 Millionen Franken offen, wie der Kirchenrat der römisch-katholischen Pfarrei Küssnacht am Rigi in einer Mitteilung schreibt.

Seinen Gläubigern gegenüber war der Pfarrer ehrlich, und sprach mehrheitlich von seinen Spielschulden, nannte aber auch karitative Zwecke als Grund für das Geld-Sammeln. Dies geschah äusserst diskret, da die Bewohner das Gefühl hatten, sie seien die einzigen Gläubiger. Trotz des Vorfalls steht die Gemeinde zu ihrem Pfarrer.

Gemeindemitglieder wollen Pfarrer helfen

Eine von Gemeindemitgliedern lancierte Aktion (Wir wollen unseren Pfarrer zurück!) hat über 16'000 Franken für den Pfarrer gesammelt. Mit dem Geld sollen seine Schulden getilgt werden und «ihm einen neuen Start» ermöglicht werden.

Der Pfarrer hatte sich selber beim Bistum Chur angezeigt. 2011 nahm er die ersten Schulden auf, im Frühling 2018 die letzten.