Luzerner Bauern deklarieren mehr Bäume, als auf ihren Höfen stehen

Kontrolleure stellten fest, dass auf Luzerner Landwirtschaftsbetrieben weniger Bäume stehen, als es die Bewirtschafter gegenüber dem Kanton angeben.

Mehrere Kühe vor Obstbäumen auf einer Wiese (Symbolbild). - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Jeder vierte Betrieb in Luzern gibt mehr Bäume an, als wirklich auf dem Hof stehen.
  • Man habe für die Bäume Beiträge in der Höhe von 9,41 Millionen Franken ausbezahlt.

Auf Luzerner Landwirtschaftsbetrieben stehen weniger Bäume, als es die Bewirtschafter gegenüber dem Kanton angeben. Kontrolleure stellten bei jedem vierten geprüften Betrieb Unstimmigkeiten fest, sodass die Subventionen um insgesamt 70'000 Franken gekürzt wurden.

Bis am 1. Mai konnten die Bewirtschafter im Rahmen der Strukturdatenmeldung beim Kanton die Zahl von Hochstamm-Feldobstbäumen und einheimischen Einzelbäumen erfassen.

Bei den Kontrollen seien viele Mängel betreffend Angaben über fehlende Bäume festgestellt worden, teilte die Abteilung Landwirtschaft und Wald (Lawa) am Freitag mit.

So hätte man 1100 fehlende Bäume festgestellt, sagte Franz Stadelmann vom Lawa auf Anfrage. 655 Betriebe seien im Rahmen der Biodiversität- und Landschaftsqualität kontrolliert worden. Davon wiesen 165 Betriebe Mängel wegen zu wenig Bäumen auf.

Man habe für die Bäume Beiträge in der Höhe von 9,41 Millionen Franken ausbezahlt. Für jeden fehlenden Baum werden 50 Franken abgezogen und je nach Programm, zu dem der Baum zählt, gibt es weitere Kürzungen. Die Spannbreite der Kürzungen für die einzelnen Betriebe reichte von 50 bis 2500 Franken.

Verschiedene Gründe

Insgesamt gibt es im Kanton 4300 Betriebe mit 290'000 Hochstammfeldobstbäumen und einheimischen Einzelbäumen. Der Kanton lässt jeden Betrieb mindestens alle acht Jahre kontrollieren.

Man gehe in den meisten bemängelten Fällen davon aus, dass die Bauern ihre Bäume seit Jahren nicht mehr gezählt hätten. Dazu komme der Sturm Burglind, der im Januar so manchen Baum gefällt habe. In anderen Fällen seien die Bäume zwar vorhanden, aber auf der falschen Parzelle deklariert gewesen. Wieder andere Fälle betrafen Bäume in Hecken, die nicht beitragsberechtigt sind.

Laut Stadelmann werden seit 2014 die Anforderungen strenger kontrolliert. Die fehlenden Bäume können nachgepflanzt oder aber die Baumzahl bei der Strukturdatenmeldung im Februar 2019 angepasst werden. Ab Ende Oktober sei übrigens die ideale Zeit zum Bäume setzen.