Neandertaler: Mammut-Zahn Nummer 5 in Eschenbach LU gefunden

Ein Mitarbeiter eines Kieswerks in Eschenbach hat einen 80'000 Jahre alten Mammutzahn gefunden. In der Schweiz lebten damals die Neandertaler.

Noch ist der Fund nicht freigelegt: Finder Stefan Bitterli mit dem Mammutzahn in der Kiesgrube in Eschenbach LU. Vor 80'000 Jahren lebten in der Schweiz die Neandertaler. - Luzerner Kantonsarchäologie

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Mitarbeiter einer Kiesgrube fand in Eschenbach LU einen riesigen Mammut-Zahn.
  • Es ist bereits der fünfte Stosszahn aus dieser Gegend.

Ein Mitarbeiter einer Kiesgrube in Eschenbach LU stiess bereits am vergangenen Dienstag auf einen riesigen Mammuzahn. Es sei der bis anhin grösste und am besten erhaltene Stosszahn aus dieser Kiesgrube.

Dies teilte die Luzerner Kantonsarchäologie am Donnerstag mit. Der Zahn gehöre mit 80'000 Jahren Alter zu den ältesten Mammutfunden der Schweiz.

Der Stosszahn wurde von einem Maschinisten der Kiesgrube entdeckt. Er sei ein «bemerkenswert dickes Exemplar», teilte die Kantonsarchäologie mit. Die ursprüngliche Länge dürfte deutlich über drei Meter betragen haben.

Zahn aus Eschenbach wird nun geborgen

Der Zahn, der beim Kiesabbau beschädigt worden war, wird nun vorsichtig geborgen. Diese Arbeiten dürften noch bis nächsten Dienstag dauern. Dann wird er in einem Speziallabor konserviert. Ohne diese Massnahme würde er rasch zerfallen, teilte die Kantonsarchäologie mit.

Mammute starben vor 4000 Jahren auf der Erde aus. Ein Ausstellungssal im Naturhistorischen Museum Basel im Berri Bau zeigt wie die Tiere früher ausgesehen haben. - keystone

Das Alter des Stosszahns ist bekannt, weil die Kiesschicht bereits bei einer früheren Untersuchung datiert worden war. Vor 80'000 Jahren war Eiszeit, aber es herrschte eine eher milde Phase.

Mammut lebte gleichzeitig wie Neandertaler

Der Reussgletscher hatte sich in die Alpen zurückgezogen. In der Schweiz lebten damals die Neandertaler. Der moderne Mensch wanderte erst 40'000 Jahre später in das Gebiet ein.

Im Luzerner Seetal kamen bislang in Ballwil, Eschenbach und Hochdorf Funde von Mammutüberresten zutage. Gemäss Angaben der Forscher waren die Tiere wohl im Vorfeld des vorrückenden Reussgletschers verendet.

Danach wurden sie vom Schmelzwasserfluss des Gletschers mitgerissen und im kiesigen Flussbett abgelagert. Die Überreste wurden später alle bei Abbauarbeiten im unteren Bereich der Kiesschicht geborgen.