Rentenalter für Frauen soll erhöht werden
Der Schweizerische Arbeitgeberverband (SAV) will das Rentenalter für Frauen und die Mehrwertsteuer erhöhen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der SAV hat sein Reformprojekt zur Entlassung der Altersvorsorge vorgestellt.
- Das Frauenrentenalter soll bis 2025 auf 65 erhöht werden.
- Zudem soll die Mehrwertsteuer um 0,3 Prozentpunkte steigen.
Am Dienstag stellte der Schweizerische Arbeitgeberverband (SAV) in Zürich sein Reformprojekt zur Entlastung der Altersvorsorge vor. Zwei Tage nachdem das Schweizer Stimmvolk der Verknüpfung von Steuerreform und Zusatzfinanzierung für die AHV zugestimmt hatte.
Der Arbeitgeberverband will vorwärts machen mit der Entlastung der AHV. Um die Renten mittelfristig zu sichern, schlägt er vorerst ein moderates Reformmodell vor. Das Frauenrentenalter soll bis 2025 auf 65 und die Mehrwertsteuer um 0,3 Prozentpunkte erhöht werden.
Auch nach der Annahme der Vorlage vom Sonntag dulde die Rentenreform keinen Aufschub, sagte SAV-Präsident Valentin Vogt vor den Medien.
Rentenalter soll stufenweise erhöht werden
Konkret fordert der Verband, das Rentenalter bis 2025 in vier Schritten stufenweise auf 65/65 anzuheben. Und gleichzeitig die Mehrwertsteuer um 0,3 Prozentpunkte zu erhöhen. Zudem soll der AHV-Freibetrag auf 2000 Franken pro Monat erhöht werden. Dies, um Anreize für einen längeren Verbleib im Erwerbsleben zu schaffen.
Einen weiteren Ausbau des flexiblen Rentenbezugs - wie es der Bundesrat in seinem Reformpaket vorsieht – lehnt der SAV ab. «So wird eine Vorpensionierung schmackhaft gemacht, statt die freiwillige Weiterarbeit über das Rentenalter hinaus mit Anreizen zu belohnen», kritisierte Kaiser.
Mit Blick auf den Fachkräftemangel fordert der Arbeitgeberverband auch die Erhöhung des Freibetrags auf 2000 Franken. Seit über zwei Jahrzehnten liege dieser bei 1400 Franken pro Monat.
Längerfristig rechnet der SAV mit weiteren Reformschritten. Dann steht auch die Diskussion über das Rentenalter wieder im Zentrum. 2027 bis 2035 zeige sich erneut eine Finanzierungslücke im Umfang von rund zwei Mehrwertsteuerprozenten oder rund drei Rentenjahren. Dieses müsse deshalb ab 2027 stufenweise der steigenden Lebenserwartung angepasst werden, betont der Arbeitgeberverband.
Gewerkschaftsbund kritisiert Angstmacherei
Der Bundesrat wird seine Vorschläge für die AHV-Reform nach der Sommerpause präsentieren. Zentrales Element ist die Erhöhung der Mehrwertsteuer um voraussichtlich 0,7 Prozentpunkte. Zur Erhöhung des Frauenrentenalters auf 65 Jahre sieht er Ausgleichsmassnahmen für tiefe und mittlere Einkommen vor.
Kritik auf die Vorschläge des SAV kamen am Dienstag vom Schweizerischen Gewerkschaftsbund (SGB). Der SGB bezeichnet das Vorgehen der Arbeitgeber in einer Mitteilung als Angstmacherei. Mit einer soliden Zusatzfinanzierung könne die AHV den anfallenden Finanzbedarf decken.