Schweizer Corona-Warn-App darf als sicher gelten

Die Schweizer Corona-Warn-App ist sicher. Das bescheinigen ihr zwei Cybersicherheits-Organe des Bundes. Die Stellen begleiteten die Entwicklung eng.

Die Corona-Warn-App der Schweiz kann als sicher gelten. Das bescheinigen ihr zwei Cybersicherheits-Organe des Bundes. (Symbolbild) - sda - KEYSTONE/GAETAN BALLY

Das Wichtigste in Kürze

  • Zwei Cybersicherheitsorgane bestätigen die Sicherheit der Corona-Warn-App.
  • Diese wurde von der ETH Lausanne entwickelt und soll bald offiziell an den Start gehen.

Die Schweizer Corona-Warn-App ist sicher. Das bescheinigen ihr zwei Cybersicherheits-Organe des Bundes. Die Stellen begleiteten die Entwicklung eng.

Dabei wiesen sie immer wieder auf Sicherheitsprobleme hin, wie das Computer Security Incident Response Team des Bundesamts für Informatik und Telekommunikation (BIT) und die Stelle Govcert-ch (Swiss Government Computer Emergency Response Team) in einem am Freitag veröffentlichten Bericht festhielten.

Datensicherheit und Privatsphäre geschützt

Das ganze System weise nun einen hohen Grad an Datensicherheit und Schutz der Privatsphäre auf. Das von der ETH Lausanne entwickelte Protokoll sei durchdacht und sehr robust. Es habe den richtigen Ansatz zur Feststellung der Annäherung an eine mit dem Coronavirus infizierte Person.

Die Möglichkeit einer Nutzer-Identifizierung sei ausreichend ausgeschlossen. Die Anonymität eines Nutzers, der sich eine Infektionsmeldung herunterlade, sei ebenfalls genügend gewährleistet.

Ein Mann benutzt die Corona-Warn-App SwissCovid auf seinem Smartphone. - Keystone

Die Daten seien durch eine Firewall geschützt. Sensiblere Daten gingen direkt ans BIT. Eine Verschlüsselung gebe es praktisch durchgehend, schreiben die beiden Bundesstellen. Das schütze vor Hackern im Datenstrom.

App wird Contact Tracing unterstützen

Auch das Content Delivery Network (CDN), das Netz regional verteilter und über Internet verbundener Rechner, ist demnach gegen Angriffe ausreichend abgeschirmt. Die Quellcodes der iOS- und der Android-App seien wohlstrukturiert und gut programmiert.

Die beiden Cybersicherheits-Stellen des Bundes halten weiter fest, dass noch einige kleinere Sicherheitsfragen offen waren, als sie den Bericht verfassten. Einem öffentlichen Sicherheitstest stehe indessen nichts entgegen. Govcert-ch ist dem Melde- und Analysestelle Informationssicherung (Melani) angeschlossen.

National- und Ständerat stimmten in der Sommersession der gesetzlichen Grundlage für die Warn-App zu. Die App soll das klassische Contact Tracing der Kantone ergänzen. Damit sollte die sogenannte Proximity-Tracing-App spätestens Ende Juni breit lanciert werden können.