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Deutsche Corona-Warn-App kostet rund 20 Millionen Euro

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Deutschland,

Für die Entwicklung der Corona-Warn-App gibt der deutsche Staat ungefähr 20 Millionen Euro aus.

Corona-App des Robert-Koch-Instituts
Corona-App des Robert-Koch-Instituts - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Anwendung soll nächste Woche veröffentlicht werden.

Hinzu kommen nach dem Start der Anwendung etwa 2,5 bis 3,5 Millionen Euro im Monat an Betriebskosten, wie am Donnerstag aus Regierungskreisen verlautete. Demnach wird die Anwendung derzeit umfassend getestet. Nächste Woche soll sie veröffentlicht werden.

Die Entwicklungskosten von etwa 20 Millionen Euro wurden in Regierungskreisen angesichts des «immensen Aufwands» für die App als «erfreulich» bezeichnet. Die Anwendung wird im Auftrag der Bundesregierung von der Deutschen Telekom und dem Software-Konzern SAP programmiert.

Bei den laufenden Kosten entfällt den Angaben zufolge der Grossteil auf zwei Hotlines für die App-Nutzer: eine für technische Fragen und eine zur Überprüfung, wenn jemand ein positives Corona-Testergebnis meldet. Lange Wartezeiten am Telefon sollen vermieden werden, damit niemand abgeschreckt wird. Ausserdem sollen Fragen nicht nur auf Deutsch, sondern etwa auch auf Englisch und Türkisch beantwortet werden.

Ein konkreter Veröffentlichungstermin für die App wurde am Donnerstag nicht genannt. Man befinde sich «auf der Zielgeraden». Am Wochenende solle über die genauen Modalitäten der Veröffentlichung entschieden werden.

Die eigentliche App-Entwicklung ist nach Angaben aus Kreisen der beteiligten Unternehmen abgeschlossen - jetzt laufen verschiedene Tests. Unter anderem wird der Software-Code überprüft, es werden mögliche Angriffe auf das System durchgespielt und es wird simuliert, wie die App mit sehr vielen Nutzern zurecht kommt.

Mitarbeiter von SAP und Telekom sowie der Bundesregierung probieren die App zudem als sogenannte Beta-Tester aus und können Probleme melden. Eingebunden sind auch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und der Bundesdatenschutzbeauftragte Ulrich Kelber.

In den Unternehmenskreisen wurde betont, wie wichtig es gewesen sei, die Anwendung nach dem Open-Source-Prinzip zu programmieren. Das bedeutet, dass der Software-Code für jeden einsehbar ist. Durch die Veröffentlichung auf der Entwickler-Plattform GitHub habe es viel Feedback von Fachleuten gegeben. «So viele Augen haben noch nie auf ein Projekt geschaut und für die Sicherheit gesorgt», hiess es.

Die App soll mit Hilfe der Bluetooth-Technologie aufzeichnen, wann und wie lange sich jemand in der Nähe einer anderen Person aufgehalten hat, die an ihrem Smartphone ebenfalls diese Funktion eingeschaltet hat. Infiziert sich jemand mit dem neuartigen Coronavirus, kann er über die App anonym diejenigen informieren, die sich durch ihre Nähe zu ihm angesteckt haben könnten.

In den vergangenen Wochen hatte es immer wieder Kritik gegeben, die App komme zu spät. Dazu hiess es am Donnerstag aus Regierungskreisen, die gewählte Technologie zur Abstandsmessung sei eine Weltneuheit. Zugleich sei grösste Aufmerksamkeit auf Datenschutz und Datensicherheit gelegt worden.

Eine noch ungelöste Frage ist das Zusammenspiel der App mit ähnlichen Anwendungen anderer europäischer Staaten. Dieses Problem soll nach der Veröffentlichung der deutschen App verstärkt angegangen werden. Als schwierig gilt insbesondere die Kompatibilität mit der französischen App «StopCovid» - das Nachbarland hat sich für eine zentrale Datenspeicherung entschieden, die dem dezentralen und anonymen Ansatz der deutschen Variante widerspricht.

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