«Sie wollten nur wissen, wie eine Agronomin aussieht»
Die «SP Frauen» feiern ihr 100-jähriges Bestehen im Berner Kulturzentrum Progr. Seit einem Jahrhundert kämpfen sie für mehr Gleichheit zwischen Mann und Frau. Wir haben prominente Exponentinnen befragt, ob sie Sexismus selber auch schon erlebt haben.
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Das Wichtigste in Kürze
- Die Partei SP Frauen feiert ihr 100-Jähriges Jubiläum.
- Das Fest findet im «Progr» in Bern statt.
- Mit dabei ist die erste SP-Bundesrätin Ruth Dreifuss und die aktuelle Simonetta Sommaruga.
Mit dem heutigen Jubiläum betonen die SP Frauen, dass auch nach 100 Jahren noch viel zu tun sei, wenn es um die Gleichstellung geht. «Die Widerstände waren mal stärker, mal
schwächer. Geblieben sind sie bis heute. Geblieben sind auch die SP Frauen* Schweiz, um den Kampf gemeinsam fortzusetzen», so die Partei in der Einladung.
An der Bar stehen männliche Nationalräte
Mit am Fest sind auch einige männliche Parteikollegen. Diese arbeiten für einmal hinter der Bar statt im Politgeschäft. So auch der SP-Nationalrat Matthias Aebischer. Heute gehe es nur um die Frauen, so der Berner Nationalrat. Mit ihm hat auch Nationalrat Angelo Barrile Getränke ausgeschenkt.
Gegen Sexismus und häusliche Gewalt
Thematisch setzt sich die Partei besonders für Geschlechterthemen ein. So stehen Gleichstellung in Sache Lohn und der Kampf gegen Sexismus und häuslicher Gewalt ganz oben auf dem Programm der SP Frauen.
Die Partei ergänzte 2016 ihren Namen um einen Stern. Der neue Name «SP Frauen*» soll Offenheit gegenüber Transsexuellen zeigen.
Benachteiligung wegen dem Geschlecht
Nau hat bei den zahlreichen prominenten Politikerinnen der SP nachgefragt. Wurden sie schon in ihrer Karriere wegen ihrem Geschlecht benachteiligt? Die Antworten sind brisant. Fast alle Politikerinnen erzählen von Benachteiligung, welche sie in Beruf und Politik erlebt haben.
Die Schaffhauser Nationalrätin Martina Munz wurde Opfer von Diskriminierung wegen ihrem Geschlecht. «Ja, ich habe Benachteiligung erlebt», so die SP-Frau. Als Agronomin sei sie an Bewerbungsgespräche eingeladen worden, danach hiess es: «Wir wollten eigentlich nur sehen, wie eine Agronomin aussieht.»