Situation entspannt sich im Tessin und im Wallis weitgehend

Die Lage im Tessin hat sich am Montag trotz weiterer starker Regenfälle vor allem im Süden entspannt. Im Wallis kam es am Montag erneut Murgängen.

Ein Auto überquert am 4. Juli 2024 die Fußgängerbrücke zwischen Visletto und Cevio, nachdem sie wieder für den Verkehr freigegeben wurde. - Keystone

Nach weiteren starken Regenfällen in der Nacht vor allem im Süden hat sich die Lage im Tessin im Laufe des Montags entspannt. Sowohl das Muggiotal als auch die Ortschaft Lavizzara im oberen Maggiatal waren wieder zugänglich. Beruhigt hat sich die Lage mit Ausnahmen auch im Wallis und im Engadin.

Seit Montag 06.45 Uhr seien die Strassenbeschränkungen aufgehoben, hiess es in einer Mitteilung der Tessiner Kantonspolizei. Das Valle Lavizzara – ein Abschnitt des Maggiatales – sei für die Anwohner wieder befahrbar.

Fußgänger überqueren die Fußgängerbrücke zwischen Visletto und Cevio. (Archivbild) - Keystone

Auch über die Fussgängerbrücke bei Visletto weiter unten im Maggiatal ist die Zufahrt ins Tal wieder möglich, allerdings mit Einschränkungen. Vorrang haben dabei Erste-Hilfe-Organisationen. Zu bestimmten Zeiten dürfen auch Lieferanten lebenswichtiger Güter und Landwirte passieren.

Entspannung nach starken Regenfällen

Und auch eine der beiden Zufahrtsstrassen zum Muggiotal im Südtessin wurde am Montagmorgen wieder geöffnet. Die zweite Strasse zwischen den Ortschaften Monte und Casima ist wegen eines Erdrutsches nach intensiven Regenfällen seit Sonntag geschlossen.

Die Tessiner Kantonspolizei sprach trotz der starken Niederschläge im Südtessin von einer ruhigen Nacht auf Montag. Es kam nicht zu Einsätzen, wie ein Polizeisprecher der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte.

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Im Wallis wälzten sich am Montag erneut Murgänge ins obere Val de Bagnes hinab. Eine Brücke wurde durch Schlammmassen zerstört, und die Dranse trat an einigen Stellen über die Ufer. Eine Strasse musste gesperrt werden.

Mit einer Luftaufnahme des Tals habe festgestellt werden können, dass das Gebiet, von dem die Murgänge ausgingen, weiter instabil sei, teilte die Gemeinde Bagnes auf Anfrage mit. Schwere Maschinen transportierten Gesteinsmassen oberhalb des Dorfes Champsec am Rand des Wildbachs Fregnoley ab. Der Zugang zum Dorf Lourtier am Ende des Tals war weiterhin blockiert.

Wallis: fortgesetzte Herausforderungen

Im restlichen Wallis stabilisierte sich die Lage im Laufe des Wochenendes. Die Pegelstände der Rhone und ihrer Seitenflüsse gingen zurück. «Die akute Phase der Krise ist vorbei, aber die Wiederherstellung wird einige Zeit in Anspruch nehmen», sagte die Chefin des kantonalen Führungsstabs, Marie-Claude Noth-Ecoeur, Keystone-SDA.

Hochwasser im Wallis. (Archivbild) - Keystone

Rund 350 Angehörige des Militärs und des Zivilschutzes waren im ganzen Wallis im Einsatz, um die Infrastruktur wieder instand zu setzen und Schutt und Schlamm wegzuräumen. Am Montagmorgen trafen rund 160 Angehörige des Berner Zivilschutzes im Oberwallis ein, um im Goms und in Saas-Grund bei den Aufräumarbeiten zu helfen.

Stabile Lage im Engadin

Auch im Engadin beruhigte sich die Lage. Am Montag waren alle Kantonsstrassen wieder befahrbar, und auch aus St. Moritz-Bad hatte sich das Wasser zurückgezogen. Am Sonntag war ein Teil des Ortes bis zu einem halben Meter tief unter Wasser gestanden, weil der Bergbach Ovel da Tegiatscha über die Ufer getreten war. Zurück blieben Schäden von mehren hunderttausend Franken, vor allem an der historischen Trinkhalle Forum Paracelsus.