So heftig diskutierten Drogengegner und Befürworter in der SRF-Arena
In der gestrigen Arena wurde über Drogen diskutiert – sowie über die legalen Suchtmittel Alkohol und Tabak. Die Teilnehmer gerieten sich mächtig in die Haare.
Das Wichtigste in Kürze
- In der SRF-Arena ging es gestern Abend um die Legalisierung von Drogen.
- FDP-Caroni und Juso-Jansen sprachen sich für die Legalisierung aus.
- SVP-Geissbühler und EVP-Löffel dagegen.
Ist Kokain weniger problematisch als Nikotin und Alkohol? Mit dieser Aussage eines Zuschauers startete die gestrige SRF-Arena. Anhand der Frage «Kokain fürs Volk?» wurde darüber debattiert, ob und warum der Konsum von harten und weichen Drogen in der Schweiz straffrei sein sollte oder nicht.
Die Legalisierungs-Befürworter: FDP-Ständerat Andrea Caroni und Juso-Präsidentin Ronja Jansen. Die Gegner, SVP-Nationalrätin Andrea Geissbühler und EVP-Grossrat Ruedi Löffel. Während sich Caroni für die Legalisierung von Cannabis und Kokain stark macht, meint Jansen, Drogen würden sowieso konsumiert, deshalb müsse man die Ursachen bekämpfen, nicht die Süchtigen.
Geissbühler derweil ist sich sicher: Werden Drogen legalisiert, gehen die Dealer auf Jugendliche los. Löffel seinerseits findet, wer alle Drogen legalisieren wolle, verharmlose sie.
Trägt Legalisierung zu Verharmlosung bei?
Die Meinung Caronis zog sich durch den Abend: Warum man denn einen Mann mittleren Alters kriminalisieren wolle, der ab und zu einen Joint rauche. Wenn jemand zwischendurch ein Glas Alkohol trinke, tue man dies doch auch nicht. Die Unterscheidung zwischen «bösen» und «guten Drogen» dürfe nicht gemacht werden. Es sei aber vor allem wichtig, den Markt zu regulieren.
Geissbühler, die ihrerseits Präsidentin des Dachverbands Drogenabstinenz Schweiz ist, beteuerte, Drogenkonsum sei gesundheitsschädigend und gehöre deshalb verboten. Schon Alkohol würden Jugendliche ja oft missbrauchen.
Führt Legalität zum Einbrechen des Schwarzmarktes?
Jansen sprach sich ganz klar für die Legalisierung aus, da in solch einem Falle der Schwarzmarkt einbrechen würde – was wiederum als positiver Aspekt zu bewerten sei. Denn: Drogenkartelle würden weltweit zehntausende Menschen ihr leben kosten.
Löffel, zwar auch Gegner, aber nicht so radikal wie Geissbühler, bezeichnete deren Illusion einer drogenfreien Gesellschaft als illusorisch.
Der Abschluss war dann wohl am bewegendsten: So beteuerte Thomas Feurer, Leiter einer Beratungsstelle und seit 15 Jahren clean, aufgrund der Drogen könne er weder Glück noch Trauer empfinden.