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SRF spricht von «Nischer» - und Zuschauer wundern sich

In Niger ist viel los. Kein Wunder, dass der Staat auch in den Nachrichten von SRF immer wieder thematisiert wird. Doch die Aussprache sorgt für Diskussionen.

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Die Moderatorinnen und Moderatoren des SRF sprechen Niger in den News-Sendungen französisch aus. - SRF

Das Wichtigste in Kürze

  • SRF berichtet in seinen News-Sendungen über den «Nischer».
  • Die französische Aussprache des Landes irritiert einige Zuschauer.
  • In der Schweiz sei diese Form gebräuchlicher, rechtfertigt sich SRF.

Ob in der «Tagesschau» oder bei «10vor10»: Die Moderatorinnen und Moderatoren des SRF sprechen das Land Niger in den deutschsprachigen Sendungen französisch aus. Von «Nischer» und «Nische» ist die Rede. Im Netz sorgt das für Verwirrung – und für Kritik.

«Verstehe ich jetzt nicht. Heisst es denn in der Deutschschweizer Tagesschau neu auch France statt Frankreich?», fragt etwa jemand auf Twitter. Eine weitere Person bläst ins gleiche Horn und meint, dass man ja auch «Algerien» und nicht «Alscheri» (L'Algérie) sagt.

Die Luzerner Mitte-Ständerätin Andrea Gmür fragt ebenfalls auf Twitter an SRF gerichtet: «Warum wird das afrikanische Land Niger neuerdings am Radio und Fernsehen Französisch ‹Nischer› ausgesprochen und nicht mehr Deutsch?»

Wie sprechen Sie den Namen des Landes Niger aus?

Beim Sender selbst heisst es auf Anfrage: «Wir haben bei SRF schon vor längerer Zeit festgelegt, dass wir im Fall von Niger die französische Ausspracheweise wählen.»

Und weiter: «Der Grund ist die Gebräuchlichkeit. Wir gehen in diesem Fall davon aus, dass in der Schweiz – mit Französisch als Landessprache – die französische Version vertrauter ist als die deutsche.» Dasselbe würde beispielsweise auch bei Québec (Aussprache «Kébec») gemacht werden.

Will SRF Verwechslungsgefahr mit rassistischem Schimpfwort vermeiden?

Mit dieser Antwort geben sich jedoch nicht alle zufrieden. «Wieso kann man nicht einfach ehrlich dazu stehen, dass man die deutsche Aussprache von Niger aufgrund der Verwechslungsgefahr mit einem Schimpfwort vermeiden will?», meint ein Zuschauer.

Gmür selbst ist vom Argument der Gebräuchlichkeit auch nicht überzeugt. Die 59-jährige Politikerin erklärt: «Denn zum Beispiel ‹Genf› sprechen Sie auch Deutsch aus.» Immerhin bedankt sie sich beim Sender für die sachliche Antwort, die sie erhalten hat.

Doch lange nicht alle Zuschauer finden das verkehrt. Die Amtssprache in Niger sei französisch, SRF habe daher alles richtig gemacht, so ein User.

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