Über 100 neue Gefängniszellen in Betrieb genommen
Im Gefängnis von Crêtelongue in Granges VS sind am Samstag zwei neue Gebäude mit Zellen, Werkstätten und Beschäftigungsräumen in Betrieb genommen worden.
Auf dem Gelände von Crêtelongue in Granges VS sind am Samstag im Rahmen der Strafvollzugsstrategie «Vision 2030» zwei neue Gefängnisgebäude in Betrieb genommen worden. Sie verfügen insgesamt über 104 Zellen. Die «Vision 2030» für das Walliser Gefängnissystem sieht eine Zusammenlegung aller Strafvollzugsregimes der Strafanstalt Crêtelongue vor.
Nach vierjähriger Bauzeit wurden die beiden neuen Gebäude in Betrieb genommen. Das Projekt wurde auf über 40 Millionen Franken veranschlagt und vom Bundesamt für Justiz mit 35 Prozent subventioniert.
Neues Gebäude soll Haftbedingungen verbessern
Das neue Hauptgebäude verfügt über insgesamt 80 Zellen, zu denen Werkstätten für Aufnahme, Küche, Bäckerei, Wäscherei und Beschäftigung hinzukommen. Das Nebengebäude mit 24 Plätzen ermöglicht die Unterbringung von Personen in Halbgefangenschaft, des Arbeitsexternats und der Kurzstrafen.
Die Einrichtung in Crêtelongue wird schrittweise belegt, um die Risiken zu minimieren und eine qualitativ hochwertige Integration sowohl für die Insassen als auch für das Personal zu gewährleisten. Die Inbetriebnahme stellt den ersten Schritt zur Umsetzung der Strategie «Vision 2030» dar, welche die Modernisierung der vier Gefängnisse in Brig, Crêtelongue, Pramont und Sitten für rund 90 Millionen Franken vorsah. Mit der Reform soll die Kapazität im Strafvollzug von 268 auf 365 Plätze gesteigert werden.
Die Haftbedingungen in den Walliser Gefängnissen wurden in der Vergangenheit wiederholt kritisiert. So hatte etwa die Nationale Kommission zur Verhütung von Folter die Haftbedingungen im Ausschaffungsgefängnis von Granges als inakzeptabel und nicht den Vorgaben entsprechend bezeichnet.