Brasilien: Explosionen in Regierungsviertel
In Brasilia kam es zu zwei Explosionen vor dem Obersten Gerichtshof. Ein Mann starb bei dem Vorfall, der das Regierungsviertel in Alarmbereitschaft versetzte.
Am Dienstagabend erschütterten zwei Explosionen das Regierungsviertel in Brasilia. Wie «Stern.de» berichtet, ereigneten sich die Detonationen gegen 19:30 Uhr Ortszeit vor dem Obersten Gerichtshof.
Nach Angaben der Vize-Gouverneurin des Bundesdistrikts, Celina Leao, versuchte ein Mann zunächst, in das Gerichtsgebäude einzudringen. Kurz darauf soll er sich mit einem Sprengsatz selbst getötet haben.
«Stern.de» zufolge explodierte zuvor der Kofferraum eines in der Nähe geparkten Autos. Das Fahrzeug soll dem Angreifer gehört haben.
Ermittlungen laufen auf Hochtouren
Die Polizei setzte einen Bombenentschärfungsroboter ein, um das Gelände nach weiteren Sprengsätzen zu durchsuchen. Die genauen Umstände und Motive des Vorfalls sind noch unklar.
Generalstaatsanwalt Jorge Messias verurteilte die Angriffe scharf. Auf der Plattform X schrieb er: «Die Polizei wird schnell und gründlich ermitteln».
Verdacht auf politischen Hintergrund
Laut «Merkur» fällt ein erster Verdacht auf Anhänger des ehemaligen Präsidenten Jair Bolsonaro oder andere rechtsextreme Gruppen. Der Oberste Gerichtshof hatte in der Vergangenheit mehrfach Drohungen erhalten.
Präsident Luiz Inácio Lula da Silva hatte den nahegelegenen Regierungssitz zum Zeitpunkt der Explosionen bereits verlassen, wie «Stern.de» berichtet.
Sicherheitsmassnahmen verstärkt
Nach den Explosionen herrschte im Regierungsviertel der Ausnahmezustand. Feuerwehr, Sprengstoffexperten und Militär waren vor Ort.
Die Bundespolizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Bisher wurde kein offizielles Motiv genannt. Die Behörden arbeiten aber daran, die Hintergründe des Vorfalls aufzuklären.