Was erwartet den jugendlichen Brandstifter?
Seit heute ist klar: Der 16-Jährige Lehrling hat das Feuer in der Landi-Filiale Thusis GR gelegt. Nau hat nachgefragt, was den jungen Mann nun erwartet und ob der Landi Laden wieder aufgebaut wird oder die Angestellten mit der Kündigung rechnen müssen.
Das Wichtigste in Kürze
- Gegen den 16-jährigen Brandstifter der Landi-Filiale in Thusis wurde ein Jugendstrafverfahren eröffnet.
- Die Landi in Thusis werde innert Jahresfrist wieder aufgebaut, sagt Alice Chalupny, Mediensprecherin der Fenaco Genossenschaft.
- Kündigungen der Mitarbeiter kommen laut Alice Chalupny nicht in Frage.
Die Rauchsäule über der Gemeinde Thusis GR war kilometerweit zu sehen.
Die Landi-Filiale stand in Flammen. Mit ihr brannte am 14. Dezember ein Lagerschuppen
sowie ein Tankstellenshop komplett ab. Seit heute ist bekannt: Das Feuer wurde
vorsätzlich vom 16-jährigen Lehrling der Filiale gelegt.
Laut Mitteilung der Staatsanwaltschaft Graubünden absolvierte der jugendliche
Brandstifter seit diesem Sommer 2017 seine Lehre als Detailhandelsfachmann in
der Landi. Was ihn dazu verleitete, brennbare Flüssigkeit auszuleeren, diese
anzuzünden und damit seinen Lehrbetrieb niederzubrennen, ist noch unklar. Aussagen dazu wären laut Staatsanwaltschaft reine Spekulationen.
Und Spekulationen betreffend Landi-Brand in Thusis gibt es bereits
viele. Hartnäckig hält sich das Gerücht, dass vor dem Brand Drohbriefe bei
der Filiale eingegangen seien. Maurus Eckert, Mediensprecher der
Staatsanwaltschaft Graubünden, wollte dies gegenüber Nau weder bestätigen, noch
dementieren.
Jugendstrafverfahren wegen
Brandstiftung
Der 16-Jährige wird laut Staatsanwaltschaft nun vorsorglich in
einer geschlossenen Einrichtung untergebracht. Gegen ihn ist ein
Jugendstrafverfahren wegen Brandstiftung eröffnet worden, allenfalls wird ein
psychiatrisches Gutachten eingeholt. Gemäss Jugendstrafgesetz könnte er ambulant oder auch
stationär in einer Einrichtung für Jugendliche untergebracht werden. Auch Strafen,
wie Arbeitsleistung, Busse oder Freiheitsentzug bis zu vier Jahren, kommen in
Frage.
Wer den durch das Feuer verursachten Sachschaden von acht Millionen Franken tragen muss, wird laut Staatsanwaltschaft dann zivilrechtlich
abgeklärt.
Landi kommt zurück
Die Landi wurde in der Region Heinzenberg/Domleschg gut
besucht. Erst vor sechs Jahren leistete man sich einen Neubau für 7,9 Millionen
Franken. Nun liegt am Standort der Filiale nur noch Schutt und Asche. Doch der Landi Laden werde wieder aufgebaut, sagt Alice
Chalupny, Mediensprecherin der Fenaco Genossenschaft, von
welcher die Landi eine Tochtergesellschaft ist. Das Ziel sei, den Standort bis in einem Jahr bezugsbereit zu machen.
Keine Kündigungen
Kündigungen kommen nicht in Frage, versichert Alice
Chalupny gegenüber Nau. Für alle 20 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter konnte eine gute Lösung gefunden werden, so die Mediensprecherin.