Zu langsam! Kindergärtler dürfen nicht an Räbeliechtliumzug

In Reinach AG dürfen die Kindergärtler des ersten Jahres nicht am Räbeliechtliumzug teilnehmen. Bei vielen trifft das auf Unverständnis.

Ein Kind sitzt beim Räbeliechtliumzug auf den Schultern seines Vaters. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Kindergärtler im ersten Jahr dürfen Räbeliechtli schnitzen.
  • Am Umzug teilnehmen dürfen sie aber nicht – ein Familienvater ist sauer.
  • Wegen ihrer langsamen Laufgeschwindigkeit ist dieser nur für die Grösseren bestimmt.

Die Empörung in Reinach AG ist gross, wie das Facebook-Foto eines Familienvaters zeigt: Darauf zu sehen ist seine kleine Tochter mit einem selbst geschnitzten Räbeliechtli. Sie ist enttäuscht.

Schnitzen durften sie und ihre Mit-Kindergärtler aus dem ersten Jahr – aber mitlaufen dürfen sie nicht. Der Räbeliechtliumzug ist den Kindern ab dem zweiten Kindergartenjahr vorbehalten, wie die «Aargauer Zeitung» schreibt.

«Mehr als traurig» – Gemeinderat schaltet sich ein

Unter dem Foto sammeln sich sogleich entrüstete Kommentare. «Das ist schon mehr als traurig», meint ein Nutzer. Ein anderer kritisiert, dass es unfair sei, wenn die Kinder sich so viel Mühe beim Schnitzen geben und dann nicht mitlaufen dürften.

Schliesslich schaltet sich der Reinacher Gemeinderat Bruno Rudolf (SVP) in den Kommentaren ein und verspricht Klärung.

Das Schnitzen der Räbeliechtli macht Spass – doch man möchte hinterher auch damit laufen. (Archivbild) - keystone

Der Gesamtschulleiter der Kreisschule Reinach-Leimbach, Hanspeter Draeyer, sandte infolge eine Erklärung an den Gemeinderat und die «Aargauer Zeitung».

Die Laufgeschwindigkeit der Kindergärtler im ersten Jahr habe in der Vergangenheit zu Problemen geführt. Bei den Umzügen sei es immer wieder zu Staus und Lücken gekommen, für die Lehrpersonen war die Teilnahme der Kleinen mühsam.

«Die Schulleitung hat deswegen vorgeschlagen, dass die Erstkindergärtler Räben schnitzen, als Zuschauende anwesend sind und der Umzug nur mit den Zweitkindergärtlern und den 1./2. Primarklassen stattfindet», so Draeyer.

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Nach einer «kontroversen Diskussion» hätten die Kindergarten-Lehrpersonen schliesslich zugunsten des Vorschlags abgestimmt.