Chur hat erstmals ein Musikfestival: Beharrlichkeit zahlt sich aus
Nach 10 Jahren Vorarbeit findet in Chur heute das Musikfestival «Arcas Rock» statt. Was lange währt, wird endlich gut?
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Nau - «Heute ist ein grosser Moment für uns.»
Der Arcas ist wohl einer der schönsten Plätze in Chur. Umrahmt von historischen Häuserreihen und gesäumt von mehreren Cafés und Restaurants durfte er schon einige Male Schauplatz verschiedenster Veranstaltungen sein. In die Rolle einer Musikbühne schlüpft er diesen Samstag aber zum ersten Mal: Nach 10-jähriger Auseinandersetzung mit den Behörden findet mit dem «Arcas Rock» zum ersten Mal in Chur ein Musikfestival statt.
Verschiedene Hürden zu nehmen
Das Wichtigste in Kürze
- Nach jahrelanger Vorarbeit findet heute in Chur zum ersten Mal ein Musikfestival statt.
- Die Austragung des «Arcas Rock» ist aber an strikte Bedingungen gebunden.
Ausschlaggebend für eine Veranstaltungs-Bewilligung ist die Churer Stadtpolizei, aber auch der Churer Stadtrat muss überzeugt werden. Dass dieser nach 2012 komplett neu zusammengestellt wurde, kam dem Musikfestival im Herzen der Churer Altstadt zugute. «Die neue Stadt-Regierung war gegenüber unserer Veranstaltung sehr offen», sagt Stefan Parpan, Projektleiter des «Arcas Rock Festivals» gegenüber Nau.
Die zweite grosse Hürde waren die Anwohner der Altstadt. Im Jahr 2012 war die Bewilligung zum Greifen nah und grosse Bands wie Züri West bereits gebucht - doch dann kam die Absage. Zu hohe Lärmemissionen wurden von den Anwohnern der Churer Altstadt befürchtet. «Wir hatten Glück, dass Züri West auf ihre Gage verzichtet hatte, sonst wären wir damals bankrott gegangen», erinnert sich Parpan. Trotz den zahlreichen Rückschlägen sind die Organisatoren beharrlich geblieben. «Was lange währt wird endlich gut?» «Auf jeden Fall», ist Parpan überzeugt.
Interview mit Festivalveranstalter Stefan Parpan
Möglichkeiten sind begrenzt
Nach zahlreichen Gesprächen mit Stadtregierung und Anwohnern flatterte dieses Jahr dann doch noch die Bewilligung ins Haus. Die Austragung ist aber an strikte Bedingungen geknüpft. Lauter als 96 Dezibel darf die Musik nicht sein und punkt 23 Uhr wird der Stecker gezogen. «Zugabe» rufen können sich die Besucher sparen, die wird es nicht geben.
Nebst Zeit und Lautstärke ist auch das LineUp des Festivals beschränkt: «Da wir nur 1600 Personen auf den Platz lassen dürfen, sind wir auch im Budget eingeschränkt. So können wir nicht in der obersten Liga mitspielen», erklärt Stefan Parpan. Mit den drei Schweizer Künstlern The Gardener & The Tree, Me & Marie und Kaufmann sei man aber gut aufgestellt und mit Lola Marsh konnte auch ein internationaler Act nach Chur geholt werden.
Ob das Arcas Rock fester Bestandteil im Churer Eventkalender wird, sei noch offen, sagt Stefan Papan. Heute würden sie einfach mal die gute Musik geniessen, seien erleichtert über das Wetterglück und freuen sich, dass die Schweiz erst morgen an der Fussball WM spielt.