Klimawandel soll mit CO2 Recycling bekämpft werden

CO2-Recycling ist eine Massnahme gegen den Klimawandel. Bis jetzt gibt es kaum solche Anlagen. Doch das könnte sich bald ändern.

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Nau - Die Messer Schweiz AG im Thurgau ist eine der wenigen CO2-Recycling Anlagen in der Schweiz.

Das Wichtigste in Kürze

  • Mit einer Industrie-Anlage lässt sich CO2 aus dem Abgas filtern.
  • Solche Anlagen gibt es bisher kaum in der Schweiz.
  • Industrielles CO2 ist knapp und der Preis könnte bald steigen.
  • Die Schweiz muss den CO2-Ausstoss reduzieren, um den Klimawandel zu bremsen.

Spätestens seit dem Klimastreik ist das Molekül CO2 ein Feindbild. Soll der Klimawandel abgebremst werden, muss der Ausstoss massiv reduziert werden.

Genau das tut eine Anlage in Sulgen im Kanton Thurgau.

In einer Produktionsfirma für Babynahrung, der Messer Schweiz AG, steht eine Filteranlage. Diese filtert das CO2 aus dem Rauchgas, das aus den Kaminen qualmt.

Die Anlage zieht das CO2 zu fast hundert Prozent aus dem Gas. Denn es wird recycelt.

Abgas in der Babynahrung

Das gefilterte CO2 wird in flüssiger Form für die Produktion von Babynahrung verwendet. Klingt gefährlich, doch das Abgas wird auf Lebensmittelqualität getestet. Es sei unbedenklich, versichert Betriebsleiterin Caroline Schweisgut.

Das CO2 lässt sich fast zu 100 Prozent aus dem Rauchgas, das aus dem Kamin kommt, filtern und recyceln. Mit dieser Technik will eine Firma ihren Beitrag gegen den Klimawandel leisten. - Keystone

«Wir geben das CO2 nicht in die Atmosphäre ab, sondern benutzen es nochmals. Das kommt einer Reduktion gleich», so Schweisgut.

Das CO2, welches bei der Verbrennung von Erdgas entsteht, wird so zwei Mal benutzt. «So braucht man unter dem Strich weniger».

Technologie gegen Klimawandel noch in den Kinderschuhen

Die Recycling Anlage in Sulgen läuft seit 2014. Noch gibt es kaum andere solche Anlagen in der Schweiz. Hat das klimaschonende CO2-Recycling also einen Haken?

Schweisgut erklärt, die Anlagen seien teuer und würden sich erst nach mehreren Jahren lohnen. Doch dank dem Klimastreik und der grossen Klima-Diskussion erhofft sie sich eine Trendwende.

Das CO2 wurde in den letzten Jahren zum Feindbild. Doch die Klimastreiks könnten bewirken, dass das CO2 vermehrt recycelt wird. - Nau

«Es ist noch nicht so bekannt, dass man CO2 zurückgewinnen und in der Lebensmittelindustrie wiederverwenden kann. Jetzt, wo CO2 knapper wird, könnte die Nachfrage steigen».

Denn das Potential sei gross. So entstehe bei Kehrichtverbrennungsanlagen viel Rauchgas mit CO2. Zudem entstehe Hitze, womit sich Strom für die Filteranlage produzieren liesse.

Subventionen für Abgas Recycling?

Ist der CO2 Bedarf für Lebensmittel gedeckt, gibt es auch andere Verwendungsmöglichkeiten. So kann man etwa in Kombination mit Wasser Methan als Treibstoff herstellen. Die sogenannte «Power to Gas» Technologie.

Schweisgut hofft, dass solche technischen Lösungen gegen den Klimawandel auch bald gefördert werden. Beispielsweise durch Subventionen, die dem CO2-Recycling auch zu mehr Bekanntheit verhelfen würden.

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Nau - Das ganze Interview mit Caroline Schweisgut, von der Messer Schweiz AG.