Migranten demonstrieren in Bern gegen Ausschaffung

Tama Vakeesan
Tama Vakeesan

Bern,

Das Migrant-Solidarity-Network rief für heute Samstag in Bern zu einer Demo gegen Ausschaffung auf. Das Netzwerk vertritt die Meinung: Ausschaffung ist Folter.

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Neda Amiri (19) ist mit ihrer Familie von Afghanistan geflüchtet und fordert von der Schweiz, die Situation ernster zu nehmen. - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Migrant Solidarity Network demonstrierte heute Samstag auf dem Berner Bundesplatz.
  • Das Netzwerk vertritt die Meinung: Ausschaffung ist Folter.
  • Dem Aufruf zur Demonstration sind rund 20 weitere Gruppierungen gefolgt.

«Ausschaffung ist Folter». Diese Meinung vertritt das Migrant Solidarity Network. Die Gruppe demonstrierte heute Samstag auf dem Berner Bundesplatz und forderte das Bleiberecht für alle. Dem Aufruf zur heutigen Demonstration sind rund 20 weitere Gruppierungen gefolgt. Mehrere hundert Demonstranten kamen nach Bern.

Die Forderungen

Sie fordern die Gleichbehandlung von Migrantinnen und Migranten ohne Papiere gegenüber Schweizerinnen und Schweizern. Neda Amiri (19) ist mit ihrer Familie von Afghanistan geflüchtet und fordert von der Schweiz: «Es ist schwer für ein Land, all die Flüchtlinge aufzunehmen, aber die Länder müssen es ernster nehmen.»

Man müsse selber wählen können, ob man zurückkehren wolle oder nicht. Die junge Frau führt aus: «Wenn wir in unserer Heimat leben könnten, würden wir gar nicht flüchten.» Der Fluchtweg sei gefährlich.

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Das ganze Interview mit Neda Amiri (19), die aus Afghanistan geflüchtet ist. - Nau

Familie durch Ausschaffung fast getrennt

Ganz besonders ein Dorn im Auge ist dem Netzwerk das Dublin-Abkommen. Durch dieses Abkommen werden zahlreiche Geflüchtete in jenes Land zurückgeschickt, in dem sie erstmals registriert wurden. Amiri war vor drei Jahren in derselben Situation, weil sie einen Fingerabdruck in Ungarn hatte.

Die Situation sei damals für sie sehr schwer gewesen: «Meine Mutter hatte selbst keinen Fingerabdruck und sie konnte hier bleiben. Ich musste mit meinem Vater zurückgehen. Wenn wir so leben müssen, würden wir lieber in Afghanistan sterben als getrennt zu sein.» 

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